Düsseldorf. . Der Energieversorger Eon wird seine deutschen Kernkraftwerke nicht in eine neue Gesellschaft auslagern. Das teilte der Aufsichtsrat am Mittwoch mit.

Der größte deutsche Energiekonzern Eon wird sein Kernenergiegeschäft nicht wie ursprünglich geplant auf die neue Gesellschaft Uniper übertragen. Der verbleibende Betrieb und Rückbau der deutschen Erzeugungskapazität aus Kernenergie gehe nicht auf Uniper über, sondern bleibe in der Verantwortung von Eon, teilte der Konzern am Mittwochabend nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Die strategische Neuausrichtung des Konzerns werde davon nicht berührt.

Die Aufspaltung in zwei Unternehmen erfolge im Zeitrahmen. Uniper gehe zum Jahreswechsel an den Start. Die deutsche Kernenergie solle durch PreussenElektra in Hannover gesteuert werden. In der Politik waren zuletzt die Zweifel gewachsen, ob der Konzern nach einer Aufspaltung noch für die Abwicklung seines Atom-Erbes gerade stehen kann.

Der größte deutsche Energiekonzern Eon wird das laufende Jahr wegen der niedrigen Strom- und Rohstoffpreise und den schwierigen Rahmenbedingungen mit einem dicken Minus abschließen. Im dritten Quartal müssten Abschreibungen in der Größenordnung eines "höheren einstelligen" Milliarden-Euro-Betrags verbucht werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit. Es ist der zweite Milliardenverlust in Folge. Der Konzern hatte bereits im vergangenen Jahr wegen der derzeit laufenden Aufspaltung ein Minus von knapp 3,2 Milliarden Euro verbucht. (dpa)