Düsseldorf/Genua. Es ist ein Rückzug auf Raten aus Italien: Nach dem dortigen Kohle-, Gas- und Solargeschäft will Eon jetzt auch seine Wasserkraftsparte loswerden.

Deutschlands größter Energiekonzern Eon trennt sich von seinem Geschäft mit Wasserkraftwerken in Italien. Käufer der Kraftwerksgruppe aus Terni sei der Ökostrom-Erzeuger ERG mit Sitz in Genua, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Düsseldorf mit. Ein Eon-Sprecher bezifferte den Preis gegenüber der Finanznachrichten-Agentur dpa-AFX auf rund eine Milliarde Euro.

Der Vollzug des Geschäfts ist der Mitteilung zufolge für Ende 2015 geplant. Zuvor stehen noch unter anderem die Genehmigung durch die italienischen Wettbewerbsbehörden sowie die verpflichtende Bekanntmachung und Beratung mit den zuständigen Gewerkschaften an.

Eon hatte sich in Italien bereits aus dem Kohle-, Gas- und Solargeschäft zurückgezogen. Seine konventionellen Kraftwerke wurden dort an den tschechischen Wettbewerber EPH verkauft. Für viele Auslandskraftwerke hatten die Düsseldorfer im vergangenen Jahr hohe Abschreibungen vornehmen müssen - auch bei Anlagen in Großbritannien und Schweden. Die Folgen der Energiewende mit dem Ökostrom-Boom und Einbruch beim Börsen-Strompreis treffen den Konzern hart. (dpa)