Essen. . Getränkehändler und Hersteller bleiben in der aktuellen Hitzewelle gelassen: Engpässe beim Mineralwasser soll es nicht geben, der Absatz steigt aber um 30 Prozent.
Ein heißes Wochenende steht Nordrhein-Westfalen bevor. Das Thermometer soll am Samstag bis auf 38 Grad klettern, auch in den Tagen darauf ist keine Abkühlung in Sicht – außer durch erfrischendes Mineralwasser.
Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von 143,5 Litern pro Jahr ist das Mineralwasser das beliebteste Erfrischungsgetränk der Deutschen. Laut Erhebungen von Statista ist allein seit 2010 ein Anstieg um 13,7 Liter zu verzeichnen. Gerade in Zeiten einer Hitzewelle steigt der Konsum noch einmal an. „Wir verzeichnen aktuell ein Absatzplus von rund 30 Prozent“, sagt Thomas Münzer, Sprecher der Duisburger Getränkegruppe Hövelmann, der unter anderem die Rheinfels Quelle und die Dortmunder Ardey Quelle angehören. Getränke mit Geschmack würden dagegen weniger als Durstlöscher dienen. Deshalb sei der Anstieg hier nicht so stark.
30 Prozent mehr Absatz
Auch Ralf Schäfer, Geschäftsführender Gesellschafter der Herzog Quelle Bochum, kann einen Anstieg um rund 30 Prozent bestätigen. „Bei uns beginnt der Aufschwung gerade“, sagt er. Das hänge damit zusammen, dass zunächst der Einzel-, dann der Großhandel und dann erst der Mineralbrunnen von den steigenden Umsätzen profitiere.
Damit es für den Kunden nicht zu Wasserengpässen kommt, sind die Getränkehändler auf die Hitzewelle vorbereitet. Alexander Tank, Geschäftsführer der Mülheimer Kette Trink & Spare: „Normalerweise werden unsere 145 Filialen mit 50 Lkw-Ladungen in der Woche beliefert, jetzt sind es über 100.“
Verzicht auf Alkohol
Denn die Hitze bedeute auch, dass unter anderem auf alkoholische Getränke verzichtet werde. „Bei 25 bis 28 Grad lässt sich eine Temperaturgrenze ziehen. Wenn die überschritten ist, wird überwiegend zu alkoholfreien Getränken gegriffen“, erklärt Tank. Neben dem Mineralwasser griffen die Kunden dann auch mehr zu Schorlen. Limonaden dienen dagegen nur als „gekühlte Abwechslung für den Gaumen“. Sorgen, dass das Wasser in den kommenden Wochen ausgeht, macht sich Alexander Tank noch nicht. „Eine Hitzewelle von drei bis vier Wochen sorgt noch nicht für einen Engpass. Bei sieben bis acht Wochen Hitze wie in 2003 kann ich aber für nichts mehr garantieren.“
Sorgen bereitet Hövelmann-Sprecher Thomas Münzer das Leergut. „Sollte die Hitzewelle noch länger als 14 Tage andauern, kann es vor allem bei den Kästen zu Engpässen kommen“, sagt er. Das liege daran, dass Verbraucher mehrere Kästen auf Vorrat kaufen würden, die leeren Kisten aber erst dann zurückgeben, wenn die letzte Flasche geleert ist.
Der Kunde greift übrigens zu gleichen Teilen zu Wasser mit viel, wenig oder ohne Kohlensäure. Der Trend zum stillen Wasser halte aber weiter an, sagt Münzer.
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