Essen. . Der Deutsche Wetterdienst hat seine Hitzewarnung verlängert. Weil die hohen Temperaturen gefährlich werden können – für Mensch, Tier und Maschine.
NRW schwitzt bei Temperaturen bis 38 Grad. Der Deutsche Wetterdienst hat seine Hitzewarnung verlängert. Denn: Die hohen Temperaturen können gefährlich werden – für Mensch, Tier und Maschine.
Klagen Menschen über Schwindel, Sehstörungen und Übelkeit, kann das ein Anzeichen für einen drohenden Hitzekollaps oder Hitzeschlag sein. Betroffene sollten Angaben der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft zufolge sofort in den Schatten gebracht werden und etwas trinken. Anschließend sollten sie mit kühlenden Umschlägen versorgt werden. Halten die Symptome an oder verschlimmern sich, sollten Helfer einen Notarzt rufen.
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Sind Betroffene bereits umgekippt, rät die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und -medizin dazu, sie in die stabile Seitenlage zu bringen. Beim Hitzekollaps sinke der Blutdruck kurzfristig stark ab. Dadurch sei die Durchblutung des Gehirns so vermindert, dass es zu Bewusstlosigkeit komme. Die Körpertemperatur steige auf über 40 Grad.
Einkaufen mit Kühltasche
Ein Picknick im Freien oder eine Grillparty – das Wetter lädt zum Speisen unter freiem Himmel ein. Doch der TÜV Rheinland warnt: „Bakterien lieben Hitze“, sagt Lebensmittelexpertin Melanie Bauermann. In leicht verderblichen Produkten wie Fleisch oder Käse könne sich die Keimzahl zum Beispiel von Bakterien des Typs E.coli bereits nach 20 Minuten ohne Kühlung verdoppeln.
Schon beim Einkauf sollte die Kühlkette also nicht unterbrochen werden. Bauermann: „Bei hohen Temperaturen sollte man nur mit Kühl- oder Isoliertasche einkaufen.“ Der TÜV empfiehlt Kühlakkus, vor allem für Tiefkühl-Produkte. Auch bei Picknick oder Grillparty sollten empfindliche Lebensmittel vor der Verarbeitung gekühlt werden. Und: Für Sommersalate lieber Essig und Öl statt fertiger Saucen verwenden. Das wirke konservierend.
Haustiere schützen
Im Gegensatz zum Menschen können sich Hund und Katze nicht über das Schwitzen abkühlen. Der Tierschutzbund rät, ein besonderes Auge auf sie zu halten. Viel Flüssigkeit ist wichtig, ebenfalls ein Schattenplatz – das gilt auch für Kleintiere in Käfigen. Um das Klima zu verbessern, können feuchte Handtücher über den Käfig gelegt werden.
Bei Hunden und Katzen gilt: Starkes Hecheln, ein glasiger Blick und eine tiefrote Zunge sind Anzeichen dafür, dass dem Tier die Hitze viel zu sehr zusetzt. Erbrechen und Gleichgewichtsstörungen sind mögliche Symptome für einen Hitzeschlag, der zum Tod führen kann. Das Tier sollte sofort mit feuchten Handtüchern abgekühlt und zum Tierarzt gebracht werden.
Autos machen schlapp
Der ADAC hat derzeit alle verfügbaren Kräfte im Einsatz. Die Hitze macht den Autos zu schaffen, das Pannenaufkommen ist stark gestiegen. „Am Donnerstag waren wir nah an der Höchstbelastung“, sagt Sprecher Christian Buric. An normalen Tagen verzeichnet der ADAC etwa 15.000 Pannen, bei Hitze „kann die Zahl auf 30.000 steigen“. Trotz der Arbeit mit voller Personalstärke mussten Autofahrer im Raum Frankfurt am Fretag bis zu vier Stunden auf Hilfe warten.
Bei extremer Hitze kommt es dem ADAC zufolge vermehrt zu Überlastungsproblemen von Motor und Kühlsystem. Der TÜV Süd kennt weitere wetterbedingte Schwierigkeiten: „Wenn das Auto überhitzt, können Systeme wie ABS, ESP oder Airbags ausfallen“, sagt Experte Eberhard Lang. Elektronische Bauteile seien häufig nicht für Extremtemperaturen ausgelegt. Sobald eine Kontrollleuchte im Cockpit ein Problem anzeige, sollten Fahrer den Wagen abstellen und einen Pannenhelfer rufen.
Überhitzte Smartphones
Smartphones in Gefahr: Schon ab einer Temperatur von 35 Grad Celsius können Akku, Display und Kunststoffgehäuse überhitzen, Schaden nehmen und im Extremfall in Brand geraten, warnen IT-Verband Bitkom und TÜV Rheinland. Die Garantie gelte in diesen Fällen häufig nicht mehr.
Überhitzte Smartphones schalten sich meist zum Schutz selbst aus. Es gebe auch Apps, die vor Überhitzung warnen. Aber: Auch ausgeschaltete Geräte könnten kaputt gehen. Bitkom und TÜV raten, überhitzte Geräte bei Zimmertemperatur abkühlen zu lassen und nicht zu rasch wieder einzuschalten, da es zum Kurzschluss kommen könne. Im Kühlschrank übrigens hätten Smartphones nichts zu suchen: Extremtemperaturen und starke Temperaturschwankungen gefährdeten die Technik. (mit dpa)
Volle Freibäder und heiße Züge