Essen/Bonn. Bei der Post verschärft sich der Tarifkonflikt: Nach Verdi ruft nun auch die Fachgewerkschaft DPVKOM zum Streik auf. Ab Freitag - und unbefristet.

Die Kommunikationsgewerkschaft DPVKOM schließt sich dem Streik bei der Post an. Die Gewerkschaft rief ihre Mitglieder am Donnerstag zu einem unbefristeten Streik in dem Unternehmen auf. Er soll am Freitag beginnen. In einer Urabstimmung hatten sich 92 Prozent der befragten Mitglieder für diese Maßnahme ausgesprochen. Die DPVKOM ist die Fachgewerkschaft bei den Nachfolgeunternehmen der früheren Bundespost, also Deutsche Post AG, Telekom und Postbank.

Verdi streikt seit knapp zwei Wochen

Mit ihrem Schritt schließt sich die DPVKOM der Gewerkschaft Verdi an, die ihre Mitglieder bereits vor knapp zwei Wochen zum unbefristeten Streik bei der Post aufgerufen hatte. Verdi-Chef Frank Bsirske drohte der Post am Donnerstag einen langen Arbeitskampf an.

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Der Streik werde so lange dauern, bis der Vorstand zurückkehre zu einem sozialpartnerschaftlichen Miteinander, sagte er bei einer Kundgebung vor der Bonner Konzernzentrale mit 4000 streikenden Postbeschäftigten.

"Unternehmenspolitik gegen die eigenen Mitarbeiter"

Die DPVKOM ist die deutlich kleinere der beiden Gewerkschaften. Sie fordert einen Bemessungstarifvertrag, eine Arbeitszeitverkürzung von 38,5 auf 38 Wochenstunden, 5,5 Prozent mehr Entgelt und die Rückführung der Beschäftigten der DHL Delivery GmbHs in die Muttergesellschaft mit den dort geltenden tariflichen Regelungen.

  „Die Beschäftigten der Post sind nicht mehr bereit, sich für das Erreichen der völlig überzogenen Gewinnziele des Unternehmens den Rücken krumm zu machen", sagt der DPVKOM-Bundesvorsitzende Volker Geyer laut Pressemitteilung vom Donnerstag. "Die gegen die eigenen Mitarbeiter gerichtete Unternehmenspolitik muss beendet werden, und zwar jetzt!“ (abe)