Düsseldorf. Die Gewerkschaft Verdi will den Druck auf die Post erhöhen. Weitere 1000 Postboten sind in den Streik getreten. Zahlreiche Städte sind betroffen.
Bei der Deutschen Post in Nordrhein-Westfalen legen immer mehr Beschäftigte die Arbeit nieder. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi sind am Freitag weitere 1 000 Postboten in den unbefristeten Streik getreten. Betroffen seien ausgewählte Standorte in Köln, Düsseldorf, Dortmund, Herford, Bonn, Duisburg, Münster, Essen, Siegen und Hagen.
Zudem fanden ab 9 Uhr in sieben Städten regionale Kundgebungen statt, wie ein Verdi-Sprecher mitteilte. Insgesamt beteiligen sich in NRW über 4500 Beschäftigte der Deutschen Post an den Arbeitsniederlegungen.
Deutsche Post lehnt Ausweitung des Haustarifs ab
Auslöser der Streiks sind Pläne der Deutschen Post, 49 regionale Gesellschaften im Paketgeschäft auszugliedern. Dort beschäftigt die Post inzwischen mehr als 6000 Menschen, die weniger verdienen als ihre Kollegen im Mutterkonzern.
Verdi fordert unter anderem eine Rückführung der Beschäftigten in den Haustarif. Das lehnt die Deutsche Post strikt ab, sie will ihre Personalkosten deutlich senken und der Konkurrenz anpassen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die Konkurrenz sieht in dem Streik eine Chance.
Wettbewerber der Deutschen Post rüsten auf
Ein Sprecher des Paketdienstes Hermes sagte, Privatkunden würden vermehrt die Shops seines Unternehmens aufsuchen. Aber auch Online-Händler, die sich bislang allein auf die Paketdienste der Post verließen, suchten nach Alternativen. „Wo wir können, helfen wir gerne aus“, sagte der Hermes-Sprecher.
Auch der Online-Versender Amazon äußerte sich zum Ausstand bei der Deutschen Post. Man setze vermehrt auf alternative Paketdienste, um die Auswirkungen des Streiks so gering wie möglich zu halten.(dpa/we)