London/Hongkong. HSBC setzt ihre Schrumpfkur fort: 25.000 Jobs sollen wegfallen, Geschäfte verkauft werden. Bald entscheidet sich, ob die Großbank nach Asien umzieht.
Europas größte Bank HSBC will im Zuge ihres harten Sparprogramms weitere bis zu 25.000 Stellen streichen. Außerdem zieht sich das Geldhaus aus den Geschäften in der Türkei und weitestgehend auch Brasilien zurück, wie die HSBC am Dienstag in Hongkong mitteilte. Bis Ende des Jahres will die derzeit in London beheimatete Großbank entscheiden, ob sie nach Asien umzieht.
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Mit den Maßnahmen forciert die HSBC ihren nach der Finanzkrise eingeschlagenen Kurs. Die Bank hatte ihre Mitarbeiterzahl schon in den vergangenen Jahren kräftig gekürzt. Zuletzt hatte die HSBC rund 258.000 Arbeitsplätze. Neben Stellenstreichungen im Zuge der Schrumpfkur soll sich die Belegschaft durch den geplanten Verkauf der Geschäfte um weitere gut 25.000 Mitarbeiter verringern. Alles in allem soll die Zahl der Vollzeitstellen so bis 2017 auf etwa 208.000 bis 211.000 reduziert werden, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Ende 2007 arbeiteten noch mehr als 300.000 Menschen für das Bankhaus.
Geschäft in Asien soll gestärkt werden
HSBC-Chef Stuart Gulliver will mit dem Umbau auch die Schatten der Vergangenheit loswerden. In den vergangenen Jahren war die Bank in die meisten Skandale der Branche verwickelt gewesen. Strafzahlungen unter anderem wegen der Manipulation von Devisenkursen hatten 2014 das Geschäft belastet.
Der Sparkurs soll die britische Großbank kleiner und profitabler machen. Bis 2017 will Gulliver die jährlichen Kosten um 4,5 bis 5 Milliarden Dollar senken - das wären mehr als zehn Prozent. Das Geschäft in Asien soll gestärkt werden.
Ende 2015 soll feststehen, ob die Bank mit asiatischen Wurzeln auch ihren Firmensitz wieder dorthin verlegt. Wegen der strengen Regeln hatte HSBC zuletzt immer wieder mit dem Abzug aus London gedroht. (dpa)