Berlin. In Altenheimen in Deutschland werden einem Bericht zufolge vermehrt angelernte Helfer für Pflegearbeiten eingesetzt, die sie gar nicht machen dürfen.

Bundesweit steige die Zahl der sogenannten Betreuungsassistenten, die Heimbewohner sozial begleiten sollen, schreibt die "Welt am Sonntag" und beruft sich auf eigene Recherchen. In vielen Heimen würden diese Aufgaben ausgebildeter Pfleger verrichten - was gegen das Gesetz verstoße. Sie müssten etwa Bewohner allein waschen, im Bett lagern oder ihnen Medikamente verabreichen.

Fachkräftemangel verleitet zu "billigen Helfern"

Das Bundesgesundheitsministerium hob auf Anfrage die Verantwortung der Heime hervor. "Die Möglichkeit, zusätzliche Betreuungskräfte einzustellen, entbindet die Verantwortlichen vor Ort nicht davon, ihre Personalschlüssel regelmäßig zu überprüfen und an den neuen Bedarf anzupassen", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

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Johanna Knüppel vom Berufsverband für Pflegeberufe sagte der Zeitung, der Fachkräftemangel in der Altenpflege in Kombination mit den nun verfügbaren billigen Helfern lade Heimbetreiber dazu ein, die Betreuungsassistenten in der Pflege einzusetzen. "Anstatt die Pflegefachkräfte in den Heimen tatsächlich zu entlasten, wird die Versorgung auf immer mehr pflegerische Laien übertragen."

Heime dürfen die Pflegehelfer seit 2008 beschäftigen. Zu deren Aufgaben gehört es etwa, mit Bewohnern spazieren zu gehen, zu basteln oder Sport zu machen. Zunächst gab es diese Betreuung nur für Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz. Seit Anfang dieses Jahres ist sie für alle Pflegebedürftigen in stationären oder teilstationären Einrichtungen möglich. (dpa)