Frankfurt/Main. Die Germanwings-Katastrophe bedeutet nicht nur unfassbares Leid für die Angehörigen der Opfer. Sie dürfte auch viele Millionen kosten. Während Versicherer reagieren, drückt die Kanzlerin ihren Dank aus.

Für die Kosten der Germanwings-Katastrophe stellt ein Versicherungskonsortium nach Angaben der Lufthansa 300 Millionen US-Dollar (278 Mio Euro) zurück. Das Geld sei gedacht für Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen, den zerstörten Airbus A320 und Betreuungsteams, sagte ein Sprecher des Konzerns, zu dem Germanwings gehört, am Dienstag in Frankfurt. Bundeskanzlerin Angela Merkel dankte Frankreich bei einem Besuch von Präsident François Hollande und dessen Kabinett in Berlin für die Unterstützung nach dem Unglück über Südfrankreich mit 150 Toten, darunter 75 Deutsche.

Beide Länder seien in den ersten drei Monaten des Jahres "in Bewährungsproben enger zusammengerückt", sagte Merkel auch mit Blick auf den Anschlag islamistischer Terroristen auf das Pariser Satiremagazin "Charlie Hebdo". Hollande sprach von einem Regierungstreffen "im Kontext der Tragödien".

Absturzstelle jetzt durch Behelfsstraße zu erreichen

Zu der Absturzstelle in den französischen Alpen konnten die Ermittler eine Woche nach dem Unglück erstmals über eine eigens errichtete Behelfsstraße in Geländewagen gelangen. Das soll die weitere Suche nach den Opfern und dem noch vermissten Flugdatenschreiber in dem zerklüfteten Gelände erleichtern. Aus Düsseldorf brach am Dienstag ein deutsches Ermittlerteam dorthin auf. Die Bundeswehr unterstützt die Bergung mit zwei Hubschraubern, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Die endgültige Identifizierung der Toten kann laut Experten der Gendarmerie mehrere Monate dauern.

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Der Airbus war am Dienstag vor einer Woche auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf an einer Felswand zerschellt. Der 27 Jahre alte Copilot wird verdächtigt, seinen Kollegen aus dem Cockpit ausgesperrt und die Maschine mit voller Absicht in die Katastrophe gesteuert zu haben. Nach Erkenntnissen der Ermittler war er vor Jahren suizidgefährdet und für den Unglückstag eigentlich krankgeschrieben.

Lufthansa sagt Firmenjubiläums-Feier ab

"Aus Respekt vor den Opfern des Absturzes von Flug 4U9525" sagte Lufthansa die für den 15. April geplanten Feierlichkeiten zum 60. Konzernjubiläum ab. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will am Mittwoch mit Angehörigen im Betreuungszentrum in Marseille zusammenkommen. Germanwings-Chef Thomas Winkelmann dankte den Helfern in einer Videobotschaft. Das Unternehmen werde weiterhin alles in seiner Macht Stehende tun, um den Hinterbliebenen zu helfen.

Hollande stellte die Identifizierung aller Opfer "bis spätestens Ende der Woche" in Aussicht. Bis dahin sollen nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Marseille die Leichen geborgen sein, von denen Experten noch am Einsatzzentrum in Seyne-les-Alpes sofort DNA-Proben nehmen. Die eigentliche Identifizierung, also die Zuordnung zu den Vergleichsdaten der Angehörigen, kann dann aber zwei bis vier Monate dauern. Diese Einschätzung wurde am Dienstag im Kriminalinstitut der französischen Gendarmerie in Pontoise bekräftigt. (dpa)

Ermittlungen nach Airbus-Absturz

Nach dem Absturz von Flug 4U-9525 ...
Nach dem Absturz von Flug 4U-9525 ... © Getty Images
...über den französischen Alpen...
...über den französischen Alpen... © Getty Images
...laufen die Ermittlungs- und Bergungsarbeiten.
...laufen die Ermittlungs- und Bergungsarbeiten. © Getty Images
Sofort nach dem Absturz donnern Hubschrauber über Seyne-les-Alpes...
Sofort nach dem Absturz donnern Hubschrauber über Seyne-les-Alpes... © dpa
...auf der Suche nach Trümmerteilen und Flugschreibern.
...auf der Suche nach Trümmerteilen und Flugschreibern. © dpa
Von dem kleinen Ort aus...
Von dem kleinen Ort aus... © Getty Images
... nehmen sie Kurs auf den Schauplatz der Katastrophe in den französischen Alpen. Der Felsen,...
... nehmen sie Kurs auf den Schauplatz der Katastrophe in den französischen Alpen. Der Felsen,... © Getty Images
...an dem am Dienstag der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter zerschellte, liegt nur 15 Kilometer entfernt. Bilder…
...an dem am Dienstag der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter zerschellte, liegt nur 15 Kilometer entfernt. Bilder… © dpa
...zeigen unzählige Trümmerteile...
...zeigen unzählige Trümmerteile... © Getty Images
...in den Felsen.
...in den Felsen. © Getty Images
Der Zugang...
Der Zugang... © Getty Images
...ist extrem schwierig. Das Gelände ist unwegsam.
...ist extrem schwierig. Das Gelände ist unwegsam. © Getty Images
Schon am Dienstagabend waren 50 Spezialkräfte zu Fuß von Seyne gestartet, um zur Unglücksstelle vorzudringen. Sie übernachtete vor Ort im Biwak - bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Schon am Dienstagabend waren 50 Spezialkräfte zu Fuß von Seyne gestartet, um zur Unglücksstelle vorzudringen. Sie übernachtete vor Ort im Biwak - bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
An der Unfallstelle liegen unzählige Trümmer.
An der Unfallstelle liegen unzählige Trümmer. © dpa
Helfer suchen den Unfallort ab.
Helfer suchen den Unfallort ab.
"Wir sind hier im Hochgebirge", sagt Polizeichef David Galtier... © dpa
...über den Unfallort. Er koordiniert...
...über den Unfallort. Er koordiniert... © dpa
... mehr als 500 Einsatzkräfte.
... mehr als 500 Einsatzkräfte. © Getty Images
Aus der Luft wird die Unfallstelle mit dem Hubschrauber angeflogen. Helfer...
Aus der Luft wird die Unfallstelle mit dem Hubschrauber angeflogen. Helfer...
... lassen sich mit Seilen herab.
... lassen sich mit Seilen herab.
Am Mittwochmorgen...
Am Mittwochmorgen... © dpa
... sind die Berggipfel weiß von Schnee. Es hat in der Nacht geschneit. Das dürfte...
... sind die Berggipfel weiß von Schnee. Es hat in der Nacht geschneit. Das dürfte... © dpa
... die Suche zusätzlich erschweren.
... die Suche zusätzlich erschweren. © dpa
Die Wucht des Aufpralls ließ den Airbus A 320 von Germanwings laut Rettungskräften in kleinste Trümmer zerbersten.
Die Wucht des Aufpralls ließ den Airbus A 320 von Germanwings laut Rettungskräften in kleinste Trümmer zerbersten. © dpa
Ein riesiges...
Ein riesiges... © dpa
... Medienaufgebot...
... Medienaufgebot... © dpa
...verfolgt die Arbeiten vor Ort.
...verfolgt die Arbeiten vor Ort. © dpa
Die Ermittlungen...
Die Ermittlungen... © dpa
... nach dem Unglück...
... nach dem Unglück... © dpa
.. dürften Tage, vielleicht auch Wochen dauern.
.. dürften Tage, vielleicht auch Wochen dauern. © dpa
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