Berlin. Rund 3000 angestellte Lehrer setzten am Mittwoch ihre Warnstreiks fort. Auch andere Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes legten ihre Arbeit nieder.
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes der Länder haben am Mittwoch vor allem Lehrer und Hochschulmitarbeiter in mehreren Bundesländern die Arbeit niedergelegt. Am zweiten Tag der deutschlandweiten Warnstreiks für mehr Geld beteiligten sich nach Angaben der Bildungsgewerkschaft GEW mehr als 3000 Lehrkräfte. Am Vortag waren es etwa 5000. Auch Hunderte Angestellte der öffentlichen Verwaltung streikten nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.
In Nordrhein-Westfalen konzentrierten sich die GEW-Aktionen auf Schulen im Regierungsbezirk Detmold und Köln. In Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg beteiligten sich unter anderem Beschäftigte von Straßenmeistereien, Hochschulen und Landeskliniken. In Niedersachsen seien 870 Beschäftigte einem Streikaufruf gefolgt, teilte Verdi mit, darunter Landesangestellte der öffentlichen Verwaltung, von Autobahn- und Straßenmeistereien und Hochschulen.
5,5 Prozent mehr Geld gefordert
Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern für 800 000 Tarifangestellte der Länder 5,5 Prozent mehr Geld oder mindestens 175 Euro. Die Angestellten klagen schon lange über eine Benachteiligung gegenüber verbeamteten Lehrern, die mehr Geld bekommen. Außerdem fordern die Gewerkschaften einen Tarifvertrag für angestellte Lehrer und wehren sich nach GEW-Angaben gegen einen Vorstoß der Arbeitgeber, Einschnitte bei der Betriebsrente durchzusetzen.
300 Lehrer demonstrieren
Zwei Verhandlungsrunden hatten bisher keine Ergebnisse gebracht. Am 16. März soll weiterverhandelt werden.
Tarifvertrag für Lehrer
GEW-Verhandlungsführer Andreas Gehrke warnte die Arbeitgeber bei einer Kundgebung mit 700 Teilnehmern in Köln: "Die Arbeitgeber sollten sich überlegen, ob sie bei ihrer Blockadehaltung bleiben. Wenn es keinen Tarifvertrag zur Lehrer-Eingruppierung gibt, zwingen sie uns zu weiteren Arbeitskampfmaßnahmen."
Am Donnerstag sollten die Warnstreiks in mindestens fünf Bundesländern fortgesetzt werden.