Frankfurt/Main. Beide Bahn-Gewerkschaften befinden sich nach wie vor in Gesprächen mit der Deutschen Bahn. Die EVG rechnet mit langen Tarifverhandlungen.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG erwartet bei den komplizierten Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn keine schnelle Einigung. "Ein Ende ist nicht absehbar", sagte die EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba am Dienstagabend vor Journalisten in Frankfurt. Im Unterschied zur konkurrierenden Lokführergewerkschaft GDL drohe ihre Organisation zwar nicht andauernd mit Streiks, könne sich aber dazu gezwungen sehen, wenn am Verhandlungstisch kein Fortschritt mehr erkennbar sei.
Als möglichen Knackpunkt bezeichnete Rusch-Ziemba die Frage, ob die geplante Mindestsumme der tariflichen Lohnerhöhung auch für die meist schlechter bezahlten Mitarbeiter der Bahn-Servicegesellschaften gelten soll. Die Forderung nach 6 Prozent oder mindestens 150 Euro mehr Geld gelte gerade auch für Reinigungs- und Sicherheitskräfte, machte die Gewerkschafterin klar. Allerdings habe die Einigung auf eine Einmalzahlung zunächst einmal ein wenig den Druck rausgenommen.
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Streit um parallele Verhandlungen
EVG-Chef Alexander Kirchner warf der GDL vor, in ihren parallelen Verhandlungen absichtlich einen von den EVG-Regelungen abweichenden Tarifvertrag anzustreben. Nur auf diesem Wege könne sie gegen das zum Sommer geplante Tarifeinheitsgesetz vorgehen. "Die GDL braucht einen Klagegrund, um wie angekündigt vor das Bundesverfassungsgericht ziehen zu können."
Während die GDL bereits an diesem Mittwoch (11. Februar) mit der Deutschen Bahn in Berlin spricht, ist die EVG erst eine Woche später in Frankfurt an der Reihe. (dpa)