Essen/Frankfurt am Main. . Im Streit um eine Abschlagszahlung ist die Deutsche Bahn der Gewerkschaft EVG am Freitag kurz vor Ende eines Ultimatums entgegen gekommen.
Warnstreiks bei der Deutschen Bahn sind vorerst vom Tisch. Das hat die Eisenbahngewerkschaft EVG am Freitag Nachmittag bekannt gegeben. Die EVG hatte im Streit um eine Abschlagszahlung für die bei ihr organisierten Bediensteten der DB AG ein Ultimatum gesetzt.
Kurz vor Ablauf um 16 Uhr kündigte die Bahn an, zu einer Abschlagszahlung bereits zu sein. Mit dem Februar-Gehalt sollen die Mitarbeiter 750 Euro zusätzlich erhalten, im Dienstleistungsbereich 300 Euro. Der Vorschuss werde mit späteren Tarifabschlüssen verrechnet, kündigte das Unternehmen am Freitag.
"Wir haben uns durchgesetzt. Die Bahn hat verstanden und wird unsere Forderungen nach einer Abschlagszahlung erfüllen", erklärte EVG-Chef Alexander Kirchner am Freitag. Bahnreisende können deshalb vorerst aufatmen: "Die EVG wird deshalb vorerst nicht zu Warnstreiks aufrufen", sagte Kirchner.
Die Lokführergewerkschaft droht mit Streiks
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hatte gefordert, dass die Bahn bis 16 Uhr in eine Abschlagszahlung von 100 Euro je Monat seit Auslaufen der Tarifverträge Mitte 2014 einwilligt. Für einen Großteil der Beschäftigten wären das 700 Euro. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber betonte: "Für Arbeitskämpfe gab und gibt es nicht den geringsten Anlass."
Offen jedoch ist, wie es in der Tarifauseinandersetzung mit der Lokführergewerkschaft GDL weitergeht. Die GDL drängt bei der Bahn nach wie vor darauf, neben den Lokführern für das gesamte Zugpersonal einen eigenen Tarifvertrag mit der Bahn auszuhandeln. Die nächste Verhandlung ist am 2. Februar. GDL-Chef Claus Weselsky machte jüngst ebenfalls Druck: Sei die Bahn nicht kompromissbereit, "werden wir die nötigen Schritte einleiten um die Konzernführung zum Umdenken zu bewegen.“ Was das bei der GDL heißt, haben Bahnreisende im vergangenen Jahr bereits mehrfach zu spüren bekommen: Streik... (dae/WE)