Mülheim/Duisburg. . Dem geplanten Abbau von weltweit 7800 Verwaltungsstellen im Industriekonzern Siemens sollen auch rund 300 Arbeitsplätze in NRW zum Opfer fallen. Das erfuhr die WAZ aus Unternehmenskreisen.

Bei der vom Industriekonzern Siemens geplanten Verschlankung der Verwaltung kommen die Standorte in NRW mit einem blauen Auge davon. Von den 7800 Stellen, die Siemens-Chef Joe Kaeser abbauen will, entfallen 3300 auf Deutschland. In NRW sind 300 Arbeitsplätze betroffen, wie diese Zeitung aus Konzernkreisen erfuhr.

Rund die Hälfte des Abbaus von Verwaltungs-Arbeitsplätzen wird demnach der größte Siemens-Standort in NRW, das Mülheimer Dampfturbinen- und Generatorenwerk, zu verkraften haben.

Zu den bedeutendenden Werken zählt neben Krefeld und Bocholt auch Duisburg, wo 2500 Beschäftigte Verdichter für die Öl- und Gasindustrie produzieren.

Suche nach sozialverträglichen Lösungen

Man werde nun zeitnah in Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern eintreten und nach sozialverträglichen Lösungen suchen, kündigte Siemens-Personalchefin Janina Kugel an. Betriebsbedingte Kündigungen sollten entsprechend geltender Vereinbarungen in dem Unternehmen vermieden werden.

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Von Frank Meßing und Thomas Magenheim

Die Verschlankung der Verwaltung, die insbesondere die Zentralen in München und Erlangen treffen soll, ist Teil des von Siemens-Chef Joe Kaeser im vergangenen Jahr gestarteten Konzernumbau. Damit will er die Kosten bis 2016 um eine Milliarde Euro drücken. Kaeser will die Produktivität des Industriegiganten und die Kundennähe erhöhen.

Knut Giesler, Chef der IG Metall in NRW, kritisierte den geplanten Personalabbau scharf: „Siemens muss Beschäftigung in Deutschland sichern, durch Innovationen die hier Früchte tragen, statt sich darauf zu reduzieren nur Personal abzubauen“, sagte er in Mülheim.