Bochum. . Bosch-Chef Denner hat auf dem Bochumer “Car Symposium“ eine Änderung der Gesetzeslage zum automatisch fahrenden Auto gefordert.
Der Chef von Deutschlands größtem Automobilzulieferer Bosch, Volkmar Denner, hat auf dem Car Symposium in Bochum die ersten automatisch fahrenden Autos noch in diesem Jahrzehnt angekündigt. Der Gesetzgeber müsse den dazu notwendigen Schritt unterstützen, dass der Fahrer die Hände vom Lenkrad nehmen darf.
„Wir können jetzt schon autonom fahren, wenn die Geschwindigkeit nicht zu hoch ist und wir das Umfeld gut kennen“, sagte der 58-jährige Denner. In Frage kommen zuerst europäische Autobahnen und Highways in den USA. „Mit Tempo 200 km/h“ gehe dies jedoch nicht, schränkte er angesichts der fehlenden durchgehenden Tempobegrenzung in Deutschland ein.
Automatische Fahren bietet große Chancen
Das automatische Fahren biete große Chancen. „90 Prozent der Unfälle passieren auf Grund von menschlichem Versagen“, sagte er. Damit Fahrzeuge auf der Straße miteinander kommunzieren können und sich beispielsweise gegenseitig vor Gefahrensituationen warnen, „brauchen wir dringend ein flächendeckendes Hochleistungs-Mobilfunknetz“, sagte Denner.
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Beim Branchentreffen des von Professor Ferdinand Dudenhöffer geleiteten Car Instituts der Uni Duisburg-Essen plädierte Mark Fields, Konzernchef von Ford, für das strittige Freihandelsabkommen TTIP zwischen USA und EU. Auch der Lenker des großen französischen Automobilzulieferers Valeo, Jacques Aschenbroich, sagte, sein Konzern müsse bislang viele der sehr teuren Entwicklungen doppelt leisten. Auf 1500 Dollar im Jahr bezifferte Fields die durch Staus entstehenden Kosten für jeden Fahrer.
Dudenhöffer kritisierte, dass die NRW-Landesregierung keinen nennenswerten Vertreter für ein Treffen mit Fields entsandt habe, obwohl der US-Autobauer mit den Ford-Werken in Köln einer der größten industriellen Arbeitgeber im Land Nordrhein-Westfalen ist. Stattdessen kam CDU-Oppositionsführer Armin Laschet nach Bochum.
Branchengrößen waren sich in Bochum einig
Die in Bochum versammelten Branchengrößen waren sich einig, dass unabhängig vom zurzeit niedrigen Rohölpreis die Anstrengungen für niedrigere Verbrauchswerte weitergehen würden. In Europa gebe es eine Sonderkonjunktur durch niedrige Rohstoffpreise und den schwachen Euro, sagte Denner. Er sehe die Gefahr, dass sich deshalb Staaten in der EU jetzt zurücklehnen bei notwendigen Reformen mit dem Argument: Uns geht es doch gut. Dabei seien die Verluste durch die Finanzkrise noch nicht wieder aufgeholt.
