Stuttgart/Bergisch Gladbach. Sicherheitsrelevante Probleme haben 2014 die Auto-Rückrufe auf ein Rekordniveau geschraubt. Deutsche Hersteller zählen zu den qualitativ stärksten.
Defekte Airbags, undichte Benzinleitungen oder Probleme mit den Bremsen: Wegen Sicherheitsmängeln mussten 2014 so viele Autos zurückgerufen werden wie nie zuvor. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach hervor. Demnach wurden allein auf dem Riesenmarkt USA im vergangenen Jahr fast 63 Millionen Autos wegen sicherheitsrelevanter Probleme zurück in die Werkstätten beordert - mehr als doppelt so viele wie im bisherigen Rekordjahr 2004.
Das CAM analysiert seit 2005 die Rückrufe der Autohersteller des jeweiligen Vorjahres. Als Referenz dienen die USA, weil die Bedingungen für Rückrufe dort besonders streng sind und das Klagerisiko höher ist. Spitzenreiter war demnach zuletzt der amerikanische Hersteller General Motors (GM), gefolgt von Chrysler und Honda. GM hatte 2014 unter anderem wegen fehlerhafter Zündschlösser, durch die es zu mehreren Todesfällen gekommen war, mit Massenrückrufen zu kämpfen. Grund für zahlreiche Aktionen mehrerer Autobauer waren zudem fehlerhafte Airbags des japanischen Zulieferers Takata.
Deutsche Hersteller kommen vergleichsweise gut weg
Die deutschen Hersteller kommen in der Gesamtschau vergleichsweise gut weg: Die Rückrufquote von BMW blieb mit 227 Prozent nahezu unverändert. Daimler zählte mit 76 Prozent zu den qualitätsstärksten Herstellern. Zum Vergleich: GM kam auf eine Quote von 912 Prozent. Die Rückrufquote setzt die Zahl der Rückrufe ins Verhältnis zu den Neuzulassungen. Sie kann über 100 Prozent liegen, weil auch ältere Modelle betroffen sind. (dpa)