Essen. . Facebook will die personalisierte Werbung verbessern – und wertet dafür benutzte Apps und Seiten aus. Außerdem werden die Nutzer einbezogen: Sie sollen aktiv ihr eigenes Werbeprofil erstellen. Die nutzerspezifische Werbung lässt sich allerdings auch ausschalten.
Facebook schraubt mal wieder am Datenschutz: Ab 1. Januar 2015 gelten neue Bestimmungen zur personalisierten Werbung. Außerdem bietet das Soziale Netzwerk neue, einfachere Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Privatsphäre-Einstellungen.
Ziel der Änderung sei es, Nutzern Kontrolle über die angezeigte Werbung zu geben, heißt es in der Erklärung. Anders ausgedrückt: Sie sollen aktiv ihr eigenes Werbeprofil erstellen. Dazu wertet Facebook individuell genutzte Apps und Seiten aus und bezieht das Online-Verhalten in den Werbe-Algorithmus ein.
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Manche Werbung kann stumm geschaltet werden
Daraus wird eine vorgefilterte Liste von persönlichen Interessen und Lieblingsthemen erstellt, aus der jeder Nutzer weitere Schwerpunkte wählen kann. Bislang wird die Änderung noch nicht in allen Profilen angezeigt – sie verbirgt sich im Drop-down-Menü jeder Werbeanzeige als Menüpunkt "Warum sehe ich diese Anzeige?"
Bestimmte Werbearten konnte man zwar auch schon vorher stumm stellen. Die Blockierung galt aber nur fürs jeweilige Gerät (PC, Tablet, Handy) – nicht für das eigentliche Profil.
Änderungen beim Datenschutz
Facebook weist auch darauf hin: Über die Digital Advertising Alliance lässt sich deaktivieren, dass genutzte Apps und Webseiten für die gezielte Werbung auswertet werden. Weniger Werbung gibt's dann aber auch nicht.
Auch die Erklärungen zum Datenschutz hat Facebook geändert – allerdings nicht inhaltlich, sondern nur formal. Inhaltliche Änderungen hatte es zuletzt im September mit der "Freunde in der Nähe"-Funktion gegeben.
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Simple Schritt-für-Schritt- Anleitung zur Privatsphäre
Im Facebook-Jargon klingt die Neuerung wie eine weitere Optimierung des Perfekten: "In den Grundlagen zum Datenschutz erhältst du ab sofort Anleitungen dazu, was du tun kannst, um Verantwortung für dein Erlebnis auf Facebook zu übernehmen", heißt es dort. Zugegeben, die Schritt-für-Schritt-Anleitung ist schnell lesbar. Einfache Sprache, keine Schachtelsätze, kaum Adverbien.
Aktiv zustimmen müsse Nutzer den Änderungen nicht. Wer Facebook im Januar 2015 noch benutzt, gibt seine Zustimmung zum neuen System der gezielten Werbung automatisch.