Berlin. Fast 35.000 Behörden-Anfragen hat Facebook im ersten Halbjahr 2014 bekommen. Oft sind es Gerichte, die ganze Datensätze von Nutzern fordern – aber nicht immer gebe Facebook die Daten heraus, erklärt das Unternehmen. Twitter und Google geht es genauso.
Facebook hat im ersten Halbjahr 2014 weltweit 34.946 Anfragen von Behörden auf Herausgabe von Nutzerdaten erhalten. Das sei ein Anstieg um 24 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2013, teilte das Soziale Netzwerk zur Veröffentlichung seines Transparenz-Reports am späten Dienstag mit. Im gleichen Zeitraum stieg demnach die Zahl der Inhalte, die auf Wunsch der Behörden aus dem Netz genommen wurden, um 19 Prozent. In Deutschland gab es 2537 Anfragen auf Herausgabe von Nutzerdaten, ein Jahr zuvor waren es noch 1886 Anfragen - das bedeutet eine Steigerung von fast 50 Prozent.
In fast 40 Prozent der Fälle habe Facebook Daten in Deutschland ausgehändigt. In den Vereinigten Staaten seien sogar über 80 Prozent der insgesamt 15.433 Anfragen erfüllt worden.
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New Yorker Gericht wollte alle Daten von 400 Nutzern
Vor einer Herausgabe von Daten prüfe Facebook bei jeder Anfrage genau, ob diese ausreichend rechtlich begründet ist. Die Anfrage eines Gerichts in New York habe das Unternehmen beispielsweise wegen Unverhältnismäßigkeit zurückgewiesen. Das Gericht hätte die Herausgabe sämtlicher Daten von 400 Nutzern gefordert.
Auch Google veröffentlicht seit geraumer Zeit regelmäßig Daten darüber, wie oft welche Behörden weltweit an welchen Daten interessiert sind. Der Kurznachrichtendienst Twitter hatte zuletzt gegen die US-Regierung geklagt. Für eine bessere Transparenz für seine Nutzer will der Dienst mehr Details zu den Anfragen veröffentlichen, als bislang von den Behörden erlaubt. (dpa)