Essen. Alle Jahre wieder: der Essener Professor Zec und seine Begutachter kleben den Roten Punkt für Designqualtität an Autos. Alle Tage wieder: dusselige Vorschläge von Verkehrsexperten.

Der Rote Punkt steht für Designqualität, und alle Jahre wieder klebt ihn der Essener Professor Zec und seine Begutachter auch auf Autos. Dieses Jahr gibt es auch mal wieder die Auszeichnung "Best of the Best", und sie geht an den fünftürigen Seat Ibiza (Bild oben) und den Passat CC.

Mit einem Award müssen sich Z4 und Siebener von BMW, Ford Fiesta, Opel Insignia, Golf VI, der dreitürige Ibiza und als einziges japanisches Fahrzeug der neue Honda Insight begnügen. Lobende Erwähnungen für einzelne Gestaltungselemente werden ausgesprochen für den Toyota IQ, die neue E-Klasse, den Alfa Mito und den Kia Soul. Den kantigen Kia konnte man im Februar auf Zollverein bewundern. Die Koreaner hatten das Design-Museum von Prof. Zec für die Pressepräsentation des Soul (Foto links) gemietet. Un homme qui mal y pense.

Jetzt zu dem doof-dusseligen Vorschlag der Woche, den die vorgeblichen Verkehrsexperten der CDU um Gero Storjohann für die Boulevardpresse ersonnen haben. Punkte in Flensburg sollen nach drei Jahren grundsätzlich gelöscht werden. Bislang verfallen sie nach zwei Jahren, wenn in dieser Zeit kein neuer Eintrag dazu kommt.

Der tolle Vorschlag bedeutet nichts anderes, als dass chronische Raser, Drängler, Behindertenparkplatzblockierer usw. einen Freibrief erhalten, in 36 Monaten 18 Punkte zu sammeln. Um diese Vollidioten geht es nämlich bei dieser populistischen Novelle im Wahljahr. Es sind zwar ein paar Millionen Autofahrer in der Verkehrssünderkartei registriert, aber ganz überwiegend mit einem einzigen mickerigen Verstoß. Dass unbescholtene Bürger alle 23 Monate ein Pünktchen aufsammeln, die deshalb nie gestrichen werden, und so nach 18 Jahren ihren Führerschein verlieren, ist Unsinn. Oder kennen Sie jemanden?