Frankfurt. Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal einen Milliardengewinn gemacht. Während das Geschäft mit Anleihen boomt, machte das Institut Verlust bei der Betreuung reicher Kunden.

Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal einen Milliardengewinn gemacht und vom Geschäft mit Anleihen sowie vom Börsenaufschwung profitiert. Im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden läuft es aber holprig. In der Vermögensverwaltung für Reiche gab es Verluste. Insgesamt sprach Bank-Chef Josef Ackermann von einem „sehr zufrieden stellenden Ergebnis”. Er sicherte zu, dass die Bank ihre Kunden wie bisher unterstützen werde und trat Kritik entgegen, die Bank agiere bei Kreditvergaben zu zögerlich.

Ungelöst bleibt der Konflikt zwischen Ackermann und Aufsichtsratschef Clemens Börsig. Der Chef des Kontrollgremiums, der sich im Frühjahr an die Spitze der Bank hieven wollte, bleibt im Amt. Der Aufsichtsrat erteilte ihm in einem Feld sogar eine Entlastung: In der Datenaffäre um die Bespitzelung von Aufsichtsräten und Aktionären seien die zweifelhaften Methoden „weder von Mitgliedern des Aufsichtsrats noch vom Vorstand legitimiert” worden.

Unter dem Strich verbuchte die Deutsche Bank im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 1,1 Milliarden Euro, fast 70 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dies lag am Investmentbanking und hier vor allem am Boom an den Anleihemärkten, aber auch am Aufschwung an der Börse. Dabei trat die Bank weiter als Vermittler für die Auflegung von Staatsanleihen zur Finanzierung der Konjunkturprogramme auf genauso wie für Unternehmen, die sich über Anleihen frisches Geld besorgen. „Wir haben uns die freundlichen Märkte zunutze gemacht”, sagte Ackermann. Im Aktienhandel verbuchte die Bank so hohe Erträge wie seit sechs Quartalen nicht mehr. Die Investmentbank erreichte einen Vorsteuergewinn von 828 Millionen Euro.

Allerdings hat die Bank Probleme in den traditionellen Sparten. Das Geschäft in den Filialen und mit Firmenkunden warf nur 55 Millionen Euro Gewinn ab. Zu Buche schlugen hier auch Abfindungen in Höhe von 150 Millionen Euro für 1100 Stellen.

Größer sind die Probleme in der Betreuung reicher Kunden. Sie halten sich mit Anlageentscheidungen zurück. Die Bank machte hier 85 Millionen Euro Verlust.