Seattle. Als erster Mann weltweit, der ein Kind zur Welt bringt, war der Amerikaner Thomas Beatie bereits im vergangenen Jahr weltweit in den Schlagzeilen. Jetzt hat der Transsexuelle noch einen Jungen geboren.
Das Bild ging im vergangenen Jahr um die Welt: Ein bärtiger Mann mit Goldkettchen und verträumtem Blick streichelt seinen nackten Babybauch. Er heißt Thomas Beatie, ist Amerikaner, und wird wenig später, im Juni 2008, im US-Bundesstaat Oregon, als erster Mann ein Kind zur Welt bringen. Ärzte, Eltern und Geistliche sind fassungslos. Die Beaties werden beschimpft und geschnitten. Jetzt darf sich die Welt zum zweiten Mal wundern: Der Transsexuelle Thomas Beatie hat – nach einer künstlichen Befruchtung – ein zweites Kind geboren. Auf „natürlichem Wege”, wie es heißt. Es ist ein Junge, meldet der US-Sender ABC.
Mit seiner kleinen Tochter Susan Juliette, die auch per künstlicher Befruchtung gezeugt wurde, war der Amerikaner am 7. Dezember vergangenen Jahres zu Gast bei Günther Jauchs RTL-Jahresrückblick „Menschen-Bilder-Emotionen”. Dort hat der heute 35-Jährige seine unglaubliche Familiengeschichte erzählt. Thomas Beatie wurde als Mädchen geboren und hieß Tracy. Anfangs lebte er in einer lesbischen Beziehung mit seiner Frau Nancy. 1998 unterzog er sich erfolgreich einer teilweisen Geschlechtsumwandlung, bei der unter anderem seine Brüste entfernt wurden. Beatie verzichtete auf einen künstlichen Penis und behielt seine Eierstöcke sowie seine Gebärmutter.
„Keine Kinder mehr”
Weil seine Frau Nancy nach einer Totaloperation keine Kinder mehr bekommen konnte, entschloss sich das Paar zu einer „männlichen Schwangerschaft” mit einem eigenen Ei und Spendersamen. Auf Kopfschütteln stießen die Beaties damit selbst in der Transsexuellen-Szene, die mögliche soziale und psychische Folgen für das Baby Susan Juliett befürchtete. Den Amerikaner und seine 46-jährige Frau ficht so etwas nicht an. Das Paar betont, es sei einfach glücklich.