Essen. Sie war Pin Up-Girl, hat lange Theater gespielt und mit Elvis Presley vor der Kamera gestanden. Doch in Erinnerung geblieben ist Barbara Eden den meisten Menschen als orientalischer Flaschengeist -als „Bezaubernde Jeannie”. Am Sonntag ist Eden 75 Jahre alt geworden.

Hollywood, 1964. „Verliebt in eine Hexe”, heißt die TV-Serie des Senders ABC, die die Amerikaner im Sturm erobert hat. Das lässt der Konkurrenz keine Ruhe. NBC will etwas Ähnliches und engagiert den damals noch unbekannten Sidney Sheldon. Der spätere Erfolgsautor erfindet einen weiblichen Flaschengeist. Sexy und trotzdem verspielt soll die Schauspielerin sein, die der Sender sucht – und ebenso charmant wie chaotisch.

Sheldon will eine Blondine. Er will Barbara Eden. Sie ist kein Star in Hollywood. Aber sie ist auch keine Unbekannte. In vielen Shows und Serien hat sie gespielt. Und sie ist hübsch, eine ehemalige Miss San Francisco. Geboren aber ist sie am 23. August 1934 in Tuscon, US-Staat Arizona, als Barbara Jean Huffman.

Larry Hagmans erster großer Erfolg

Eden überlegt nicht lange, als Sheldon ihr die Rolle anbietet. Ihr Partner wird ein gewisser Larry Hagman, der spätere J. R. Ewing. Hier heißt er Tony Nelson und ist Astronaut bei der NASA. Bei einem Übungsflug landet er auf einer einsamen Insel und findet eine Flasche, in der die blonde Jeannie eingesperrt wurde. Tony befreit sie und ist von nun an ihr „Meister”. Mit einem Zwinkern und einem Kopfnicken kann Jeannie ihm jeden Wunsch erfüllen und alle Probleme lösen. Auch die, die sie selbst verursacht. Und das sind die meisten.

139 Folgen werden gedreht, die sowohl in den USA, als auch in Deutschland, wo die Serie Ende der 60er Jahre erstmals läuft, Einschaltquoten von fast 50 Prozent erreichen. Eden bekommt einen Stern auf dem „Hollywood Walk Of Fame”, und Mattel bringt eine Jeannie-Barbie auf den Markt. Bis in die 80er Jahre gilt Barbara Eden in den USA für Millionen von Männern als Sex-Symbol – obwohl sie im prüden Amerika der Mittsechziger Jahre in der Serie noch nicht einmal ihren Bauchnabel zeigen durfte.

Zauberei in über 150 Ländern

Anfang der 70er Jahre wird die Serie eingestellt. Edens Ruhm verblasst. Bis heute dreht sie neue Serien und Filme. Vieles ist gut, aber nichts kann an die alten Erfolge anknüpfen. Doch finanzielle Sorgen plagen Eden wohl nicht. Schließlich zaubert sich Jeannie bis ins Jahr 2009 in unzähligen Wiederholungen auf die Bildschirme in über 150 Ländern.

Nur die privaten Probleme, die kann Eden nie wegblinzeln. Zwei Ehen gehen in die Brüche, ihr zweites Kind stirbt kurz vor der Geburt. Der schlimmste Verlust aber ereilt die Schauspielerin 2001, als ihr Sohn an einer Überdosis Drogen stirbt. Heute lebt Eden mit ihrem dritten Mann zurückgezogen in Beverly Hills. In einem ihrer wenigen Interviews hat sie versucht, den Erfolg der Bezaubernden Jeannie zu erklären. „Der Erfolg der Serie war sicher nicht nur mein Verdienst”, sagte sie bescheiden. „ Die Storys waren einfach gut – das ist alles.”