Heinsberg. Karl D. wird in Heinsberg zwar observiert, darf sich aber frei bewegen, weil er seine Strafe verbüßt hat. Kürzlich hängte er die Polizei auf dem Motorrad einfach ab.

Ein bisschen ist es ein Katz-und-Maus-Spiel in Heinsberg-Randerath, wo der Sexualstraftäter Karl D. nach seiner Haft zum anhaltenden Entsetzen der Dorfbewohner lebt: Mit seinem Bruder macht er gern rasante Motorradtouren, die observierenden Beamten fahren dann hinterdrein – und vor einigen Tagen haben sie ihn vorübergehend verloren. Abends war er aber wieder da, und passiert ist nichts.

Angesichts von Tempo und Fahrweise der beiden „haben wir uns entscheiden müssen, keine Gefahren herauf zu beschwören, auch wenn er uns dann für kurze Zeit entwischt”, sagt Polizeisprecher Karl-Heinz Frenken. Bis nach Holland war die wilde Fahrt gegangen, wo die Polizei sich dann abhängen ließ.

Da D. seine Strafe abgesessen hat, kann er sich frei bewegen. Trotzdem beobachtet die Polizei ihn und das Wohnhaus 24 Stunden am Tag. Der 57-Jährige hatte im letzten Jahrhundert in Bayern unter grausigen Umständen drei Mädchen vergewaltigt und dafür fast 18 Jahre in Haft gesessen. Einige Ärzte halten ihn weiter für gefährlich, aber das Landgericht München lehnte für D. die Sicherungsverwahrung ab, also weitere Haft zur Vorbeugung. Die Staatsanwaltschaft hat Beschwerde eingelegt beim Oberlandesgericht. Bis zu einer Entscheidung wird es noch dauern. (hw)