Würden Sie Sat.1 vermissen? Oder ProSieben? Ist die Auswahl an krawalligen Sendeformaten nicht groß genug?
Sucht der Bauer nicht seine Frau bei RTL? Und Bohlen den Superstar? Wenn ProSieben und Sat.1 aufgeben müssten, passierte: nichts.
So fernsehsüchtig die Deutschen sind: Beim Sender können sie nicht ernsthaft glauben, dass viele Menschen noch tiefer ins Portmonee greifen, nur um talentfreien Laiendarstellern zuzusehen, die als „Niedrig und Kuhnt” ermitteln. Oder den exhibitionistischsten Schreihälsen, nur weil eine tief dekolletierte Superblondine sie ankündigt.
Die Drohung, „Vielfalt” werde es im Fernsehen bald nicht mehr geben, ist der Witz, den die Politiker schon bei der Einführung des Privatfernsehens als solchen nicht erkannten. Vielfalt? Zu sehen ist Programmersatzstoff.
Wenn niemand extra zahlt, bleibt nur der Gebührentopf. Dass Sat.1 und Co. zu gerne daraus naschen würden, kann man ihnen nicht einmal verübeln. Zumal die Öffentlich-Rechtlichen bei dem Versuch, die Privaten zu kopieren, alles unternehmen, um die Frage zu provozieren: Mit welchem Recht kassieren die eigentlich Geld von uns?