Duisburg. Deutschlands größter Baukonzern erwartet Impulse durch die weltweiten Konjunkturpakete. Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter rechnet 2009 mit einem ähnlich hohen Gewinn wie im vergangenen Jahr.

Hochtief setzt Hoffnungen in die Konjunkturprogramme der Regierungen in den USA und Deutschland. „Kein Sonder-Konjunkturprogramm wird an uns vorbeigehen”, sagte Herbert Lütkestratkötter, der Vorstandschef von Deutschlands größtem Baukonzern, bei der Vorlage der Jahresbilanz in Duisburg. Der Manager verwies auf die Präsenz des Essener Konzerns nahezu überall in der Welt. Mittlerweile mache das deutsche Geschäft nur noch 15 Prozent des Umsatzes aus. 85 Prozent der Erlöse erwirtschafte das Unternehmen im Ausland.

Impulse erwartet Hochtief insbesondere durch die Konjunkturpakte der US-Administration unter Präsident Barack Obama. Die amerikanische Hochtief-Tochter Turner sei gerade in Bereichen stark, die Obamas Regierung fördern wolle – beispielsweise Bildungs- und Gesundheitsimmobilien sowie „grüne Gebäude”. Lütkestratkötter geht davon aus, dass Hochtief in den USA „schneller und deutlicher” von den Konjunkturpaketen profitieren werde als in Deutschland.

Ein Jahr der Herausforderungen

Bundesweit beschäftigt das Unternehmen rund 11.000 Mitarbeiter – knapp 1000 mehr als im vergangenen Jahr. Weltweit sind es etwa 67.000. Kurzarbeit sei in Deutschland derzeit noch „kein Thema” für Hochtief, aber im Laufe des Jahres nicht auszuschließen, berichtete Lütkestratkötter. Rechnerisch verfüge Hochtief insgesamt über einen Auftragsbestand für etwa anderthalb Jahre. Im Deutschland-Geschäft – jahrelang das Sorgenkind des Konzerns – will Hochtief im laufenden Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erreichte Hochtief konzernweit Rekordwerte beim Auftragseingang. Die Konzernleistung lag bei 21,64 Milliarden Euro, was einem Plus von rund 15 Prozent entspricht. Der Konzerngewinn erhöhte sich um knapp 25 Prozent auf 175 Millionen Euro.

Lütkestratkötter kündigte an, der Konzern werde „nicht ganz” den Auftragsrekord erreichen und ein Konzerngewinn „ähnlich” wie im Vorjahr anstreben. Eine präzisere Prognose sei angesichts der Finanzkrise unmöglich. „2009 wird ein Jahr der Herausforderungen”, sagte der Manager. „Die Auswirkungen der Finanzkrise überraschen auch heute noch fast jeden Tag.”

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