London. Die Mitglieder des britischen Königshauses machen immer mal wieder mit sprachlichen Ausfällen, gerne mit rassistischem Einschlag von sich reden. Die jüngste Entgleisung leistetet sich Harry. Und jetzt kommt „Golliwog”.

Bisher war „Paki” das Wort, welches die größte anzunehmende rassistische Entgleisung des britischen Königshauses bezeichnete. So nannte Prinz Harry einen pakistanischen Kameraden vor laufender Videokamera und trägt seither selbst einen neuen Titel: Prinz peinlich.

Nun kommt „Golliwog”.

Bitte wer? Golliwogs Geburtstag liegt um 1900 herum, als die britische Kinderbuchillustratorin Florence Upton eine Figur mit schwarz gefärbtem Gesicht und schwarzen Strubbelhaaren erfand. Bis in die 50er Jahre hinein war die „Mohrenpuppe” populär, dann besann sich ganz Großbritannien eines Besseren. Fast ganz Großbritannien: Thatcher-Tochter Carol verlor vor wenigen Tagen ihren Job als BBC-Moderatorin, weil sie hinter den Kulissen einen schwarzen Tennisspieler als „Golliwog” bezeichnete. Und damit die Verwerflichkeit dieser Figur wieder ins öffentliche Bewusstsein rückte.

Denn nun wurde bekannt, dass die „Mohrenpuppe” auch anderswo überlebt hat: Ausgerechnet im Souvenir-Shop auf dem königlichen Anwesen Sandringham wurden seit einem Jahr „Golliwog”-Puppen verkauft. Der britische „Guardian” berichtet, dass die Puppen umgehend aus den Regalen entfernt wurden und zitiert einen Sprecher des Anwesens: „Das Management des Shops hatte nicht die Absicht, mit dem Verkauf dieses Produktes andere Menschen zu verletzten und entschuldigt sich.” Man wolle die Einkaufspolitik überdenken. Im übrigen, so der Guardian weiter, sei die Queen nicht persönlich damit befasst, was in dem Shop verkauft werde.

Sicherheitshalber ließ ein Sprecher des Buckingham Palasts die „Daily Mail” jedoch wissen, dass die Queen „jegliche Art von Rassismus” verurteilen würde.

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