Essen. Die Verbraucherschutz-Organisation Foodwatch hat die ihrer Meinung nach "dreisteste Werbelüge" gekürt. Die erstmals verliehene Trophäe des "Goldenen Windbeutels" erhielt ein Produkt aus dem Kühlregal: das Joghurtgetränk Actimel. Abgestimmt haben die Verbraucher. Der Hersteller ist sauer.

Nach Ansicht der Foodwatch-Mitarbeiter sei das Versprechen, Actimel schütze vor Erkältungen, ein „großes probiotisches Märchen”. Auch die Hälfte der 35 700 Teilnehmer der Internet-Abstimmung hielt dies für den offenkundigsten Fall von Irreführung.

„Actimel stärkt das Immunsystem ähnlich gut wie ein herkömmlicher Naturjoghurt, ist aber viermal so teuer und doppelt so zuckrig”, sagte Anne Markwardt, Leiterin der Kampagne „Abgespeist”, der WAZ. Sie rät: „Wenn Sie sich vor Erkältungen schützen wollen, gehen Sie nicht in den Supermarkt, sondern in die Apotheke.” Danone bestritt die Vorwürfe. Der Konzern verwies auf wissenschaftliche Studien, die eine Wirkung auf das Immunsystem bewiesen hätten.

Neben Actimel hatte Foodwatch vier weitere Produkte auf einer Internet-Seite einen Monat lang zur Wahl gestellt. Auf Platz zwei landete der Kinderdrink „Biene Maja” von Bauer. Laut Foodwatch enthalte das Getränk pro Liter 44 Stück Würfelzucker, mehr als in einem Liter Cola. Bauer will künftig den Zuckergehalt auf der Packung kennzeichnen, so Foodwatch.

Auf Platz drei kam das „Bertolli Pesto Verde”. Laut Foodwatch werbe der Hersteller Unilever damit, dass das Produkt „nach original italienischer Rezeptur“ und „nur aus besten Zutaten” zubereitet werde. Tatsächlich aber seien Pinienkerne und Olivenöl nur in winzigen Alibi-Mengen enthalten. Platz vier und fünf belegten das Getränk „Frucht-Tiger” von Eckes-Granini und der „Gourmet-Genießerkuchen” von Bahlsen.

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Foodwatch kürt die dreisteste Werbelüge

Platz 1:
Platz 1: "Actimel" von Danone. Foodwatch wirft dem Konzern Etikettenschwindel vor. Das probiotische Getränk wirke nach Ansicht der Organisation nicht besser als ein herkömmlicher Joghurt, sei aber vier Mal so teuer und doppelt so zuckrig. Danone verweist auf wissenschaftliche Studien und beteuert die Wirksamkeit. Die Annahme des Preises verweigerte das Unternehmen. (Foto: Foodwatch)
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Platz 2: "Biene Maja" von Bauer. Das Kindergetränk ist nach Ansicht von Foodwatch eine "Zuckerbombe", weil es pro Liter 44 Stück Würfelzucker enthalte - mehr als in einem Liter Cola (28 Stück). Der Hersteller Bauer hat reagiert und will laut Foodwatch künftig den Zuckergehalt auf der Verpackung kennzeichnen. (Foto: Foodwatch)
Platz 3:
Platz 3: "Bertolli Pesto Verde" von Unilever. Laut Foodwatch werbe der Hersteller damit, dass das Produkt „nach original italienischer Rezeptur“ zubereitet werde: „nur aus besten Zutaten“. Tatsächlich aber seien Pinienkerne und Olivenöl nur in winzigen Alibi-Mengen enthalten und das Produkt somit eine "Mogelpackung". (Foto: Foodwatch)
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Platz 4: "Frucht-Tiger" von Eckes-Granini. Foodwatch kritisiert, dass dies kein gesunder Durstlöscher“ sei, sondern ein Getränk, "das die für die Zähne schädliche Citronensäure (E330) und den umstrittenen Süßstoff Aspartam enthält". Es bestehe zur Hälfte aus „Mehrfruchtsaft“, also aus Fruchtsaftkonzentrat, das mit Wasser rückverdünnt worden sei. Eckes-Granini hat reagiert und will - so Foodwatch - das Getränk künftig nicht mehr als "gesund" sondern als "lecker" anpreisen. (Foto: Foodwatch)
Platz 5: Der
Platz 5: Der "Gourmet Genießerkuchen" von Bahlsen. Foodwatch kritisiert, dass Bahlsen auf der Verpackung „eine besondere Kombination erlesener Zutaten“ verspreche, allerdings nicht darüber informiere, aus welcher Haltungsform die Eier stammten. "Obwohl sich im Handel die meisten Verbraucher gegen Käfig-Eier entscheiden, bleibt ihnen bei verarbeiteten Produkten oft keine Wahl. Gerade auf einem vermeintlichen Gourmetkuchen sollte draufstehen, ob Käfigeier drin sind", so Foodwatch. Nach Angaben der Organisation seien die Anfragen der Verbraucher, die über die Foodwatch-Internetseite an den Hersteller weitergeleitet worden seien, nicht beantwortet worden. (Foto: Foodwatch)
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