Berlin/Essen. Zuwanderer aus der Türkei sind einer Studie zufolge besonders schlecht in Deutschland integriert. Die Städte Essen, Duisburg, Bochum und Herne schneiden bundesweit mit am schlechtesten ab. NRW-Integrationsminister Armin Laschet plädiert dafür, Zwangsehen als Straftat zu bewerten.
Die Untersuchung des Berlin-Instituts kommt zu dem Ergebnis, dass türkische Migranten bei einem Vergleich von Bildungsstand, Berufserfolg oder sozialer Integration weitaus schlechter abschneiden als Zuwanderer aus Nationen wie Spanien, Portugal, Italien oder Griechenland.
Auch die Gruppe der Aussiedler erzielt in der Studie vergleichsweise gute Ergebnisse: Nur drei Prozent seien ohne Abschluss, 28 Prozent hätten sogar die Hochschulreife. Zum Vergleich: Von den türkischen Zuwanderern und ihren Kindern haben 30 Prozent keinen Schulabschluss, nur 14 Prozent schaffen das Abitur.
Folglich sieht der Chef des Berlin-Instituts, Reiner Klingholz, in den Städten mit dem höchsten Anteil von türkischen Migranten „auch die größten Probleme”. Essen, Duisburg und die in der Studie zusammen analysierten Städte Bochum und Herne schneiden demnach bundesweit mit am schlechtesten ab. „Die altindustrialisierten Städte haben es am schwersten“, sagte Klingholz der WAZ.
Deutlich besser als die Ruhrgebietsstädte liegen Düsseldorf und Köln. Im Vergleich der Bundesländer landet Hessen auf Platz eins – Schlusslicht ist das Saarland, wo es der Studie zufolge jahrzehntelang für die Migranten keine speziellen Programme gab.
Die Probleme der Integration sind in vielen Bereichen offenkundig – unter anderem bei den Fällen von Zwangsheirat. NRW-Integrationsminister Armin Laschet (CDU) plädiert dafür, Zwangsehen als Straftat und nicht nur als Nötigung zu bewerten. Er verlangt eine entsprechende Gesetzesänderung. „Wir müssen das Bewusstsein dafür schärfen, dass wir es mit einem schweren Delikt zu tun haben”, sagte Laschet der WAZ.
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