Bochum. Auch ohne Neuzugang Zlatko Dedic, der sein Debüt am Mittwoch geben soll, fallen schon ausreichend Tore.
Otto Rehhagel fasste das Sehnen und Trachten tief im Westen in wenigen Worten zusammen. Der VfL Bochum bräuchte mal wieder ein Ergebnis, das über seine wirtschaftlichen Möglichkeiten hinausrage, sagte der in seiner Heimatstadt Essen lebende Ehrenbürger von Athen. Der drahtige 70-Jährige, bereits seit acht Jahren Trainer der griechischen Nationalmannschaft, war mal eben rübergefahren nach Bochum, um sich dort ein paar seiner Schützlinge anzusehen. Schließlich gastierte der griechische Vorzeigeklub und Rekordmeister Olympiakos Piräus beim VfL.
Ob der von Rehhagel in Worte gefasste Wunsch der Bochumer nach Übererfüllung des Solls realisierbar sein kann, ist fraglich. Sportlich läuft es nicht schlecht in der noch niederlagenlosen Vorbereitung, doch um den einen oder anderen betuchten Konkurrenten hinter sich zu lassen, muss schon vieles stimmen.
Anlass zu vorsichtigem Optimismus gibt die Frühform von Stanislav Sestak und Joel Epalle. Sestaks Weggang noch in diesem Sommer ist kein Thema mehr, außerdem präsentiert sich der slowakische Stürmer wesentlich entschlossener als vor Jahresfrist. Auch Publikumsliebling Epalle sieht sich in einer deutlich besseren Verfassung als noch 2008. Beim etwas schmeichelhaften 3:3 gegen den griechischen Double-Gewinner Piräus, der bereits in wenigen Tagen in der dritten Qualifikationsrunde der Champions League gefordert sein wird, sorgten Epalle und Sestak jedenfalls in Co-Produktion für den schönsten Treffer des Tages.
Es fallen derzeit also ausreichend Tore - auch ohne Neuling Zlatko Dedic, der am Mittwoch im Benefiz-Spiel gegen RW Ahlen endlich sein Debüt geben soll. Und die sich wiederholenden Fehler in der Defensive, die reichlich Gegentore bescheren, hofft man noch in den Griff bekommen zu können; Schritt für Schritt, so wie man in Bochum auch die Aufgaben jenseits des Rasens löst.
Noch vor der ersten Pokalrunde, davon ist Sportvorstand Thomas Ernst „tausendprozentig” überzeugt, wird die Brust der Bochumer Spieler vermarktet sein. Gut Ding will Weile haben.