Essen. Nach außen gibt sich die NRW-CDU gelassen. Doch die Postkartenaktion gegen NRW-SPD-Chefin Hannelore Kraft zeigt für Kommentator Walter Bau, dass in der CDU offenbar die Nervosität vor der NRW-Landtagswahl 2010 wächst.
Nach außen gibt sich die NRW-CDU gelassen; ganz so als wäre die Landtagswahl im Mai 2010 schon gewonnen. Intern jedoch wächst die Nervosität. Anders ist die unsägliche Postkarten-Aktion, mit der die CDU auf Oppositionsführerin Hannelore Kraft von der SPD zielt, nicht zu erklären.
Wenn die Union in Person ihres Generalsekretärs Wüst die SPD-Frontfrau der „Lebenslauflüge” bezichtigt, weil sie auf ihrer privaten Internetseite ihre frühere berufliche Verbindung zu einem Unternehmen, das in Zusammenhang mit einem Förderskandal genannt wurde, tilgte, dann ist dies völlig überzogen. Daran ändert auch nichts, dass Wüst teilweise vor Gericht Recht bekam. Denn auf anderen Web-Seiten Krafts wird der Firmenname weiter genannt. Das weiß auch Wüst. Er ignoriert es aber, weil es nicht in seine Kampagne passt. Er handelt nach dem Motto: Irgendetwas wird schon hängen bleiben. Das ist mieser Stil und auch mit der harten Gangart eines Wahlkampfs nicht zu entschuldigen.
Trotzdem: Ob Kraft gut beraten war, juristisch gegen die Kampagne vorzugehen, darf bezweifelt werden. Dadurch verhalf sie der Aktion zu einer Publikumswirksamkeit, die sie nicht verdient.