Los Angeles. Die Polizei von Los Angeles will bei der Ermittlung der Todesursache von Michael Jackson keine Möglichkeit ausschließen. Auch eine Ermordung des King of Pop nicht.

Ein tödlicher Medikamenten-Cocktail aus Versehen oder sogar geplanter Mord – die Ermittler schließen bei der Suche nach der Ursache für den plötzlichen Tod Michael Jacksons keine Möglichkeit mehr aus.

Die Polizei von Los Angeles will bei der Ermittlung der Todesursache von Michael Jackson keine Möglichkeit ausschließen. Auch eine Ermordung des King of Pop nicht. Foto: ap
Die Polizei von Los Angeles will bei der Ermittlung der Todesursache von Michael Jackson keine Möglichkeit ausschließen. Auch eine Ermordung des King of Pop nicht. Foto: ap © AP

Das bestätigte der Polizeichef von Los Angeles, Bill Bratton, im US-Fernsehsender CNN. „Haben wir es mit einem Mord zu tun? Mit einer versehentlichen Überdosis? Ich kann nur sagen: Das weiß ich noch nicht”, meinte Bratton. Jacksons Vater Joe sprach derweil von einem „üblen Spiel” im Zusammenhang mit dem überraschenden Tod seines Sohnes.

Über die Patientenakten der rund ein Dutzend Ärzte, die den Pop-Sänger in den letzten 15 Jahren behandelten, erhoffen sich die Ermittler Aufschluss darüber zu erhalten, welche Medikamente Michael Jackson in welchen Mengen konsumierte.

Der 50-jährige Weltstar war vor gut zwei Wochen überraschend gestorben. Ein Problem, an verschreibungspflichtige Arzneien zu kommen, hatte Jackson nicht. „Ärzte gingen bei ihm über die Jahre ein und aus”, zitierte die „Los Angeles Times” einen Vertrauten des Popstars. Für die Ermittler ähnelt die Suche nach der Todesursache einem Puzzlespiel.

Verschwörungstheorien

Welche Medikamente Jackson unmittelbar vor seinem Tod einnahm, welche langfristigen Nebenwirkungen andere Arzneien hatten, die Frage nach womöglich lebensbedrohlichen Unverträglichkeiten bei der Kombination diverser Pillen und Tropfen – all dies wird nun zusammengestellt.

Das kann noch Wochen dauern. Bis dahin bleibt die Rubrik Todesursache im Totenschein unausgefüllt. Im Haus des Sängers, das Jackson in Los Angeles angemietet hatte, fanden die Ermittler große Mengen des Narkosemittels Diprivan, ein Medikament, das normalerweise nur in Krankenhäusern für Narkosen eingesetzt wird. Nach Angaben des Hollywood-Hautarztes Arnold Klein, der Jackson 25 Jahre behandelte und inzwischen heftig dementiert, der biologische Vater der Jackson-Kinder zu sein, nahm der Popstar das Mittel mit Hilfe eines Anästhesisten ein, um nachts schlafen zu können. „Dieses Medikament kannst du nicht dauernd nehmen”, habe Klein Jackson gewarnt.

Während die Ermittler die Patientengeschichte Jacksons zu rekonstruieren versuchen, werden im Internet die absurdesten Verschwörungstheorien rund um den rätselhaften Tod verbreitet. Hardcore-Fans, die sich mit dem Ableben ihres Idols nicht abfinden können, vertreten die Ansicht, die Leiche Jacksons sei der Körper eines Doppelgängers, der Tod nur vorgetäuscht, um endlich in Frieden leben zu können.