Essen. Braucht das Ruhrgebiet mehr Zusammenarbeit beim Verkehr, in den Bereichen Kultur und Flächenentwicklung? Braucht es einen direkt gewählten „Regierenden Bürgermeister”, der in der Region das Sagen hat?

Der Gelsenkirchener Oberbürgermeister Frank Baranowski hat dies im WAZ-Interview vorgeschlagen. Damit löste der SPD-Politiker heftige Pro- und Contra-Reaktionen im Revier aus.

Thomas Rommelspacher, stellvertretender Direktor des Regionalverbands Ruhr (RVR), begrüßte den Vorstoß: „Mit der Erklärung des Oberbürgermeisters haben wir eine große Koalition für einen starken Ballungsraum Ruhr. Die Grünen und Persönlichkeiten wie der frühere Chef der CDU Ruhr, Bundestagspräsident Norbert Lammert, haben sich schon immer in diese Richtung bewegt.” Der RVR werde Baranowski unterstützen.

Schroffe Ablehnung

Hernes OB Horst Schiereck (SPD) spricht von einem Vorschlag, „über den man ernsthaft diskutieren sollte”. Schiereck: „Wir haben bereits bewiesen, dass gemeinsame Ziele zu Erfolgen führen, etwa beim Regionalen Flächennutzungsplan.” Die bald „neu gewählten Räte haben Zeit, darüber in Ruhe nachzudenken”.

Schroffe Ablehnung kommt dagegen vom Duisburger OB Adolf Sauerland (CDU). „Wahrscheinlich liegt es am medialen Sommerloch, dass die Forderung nach einem OB fürs ganze Ruhrgebiet wieder zum Thema gemacht wird. Frank Baranowski weiß selbst zu genau, dass dieser Vorstoß weder eine Mehrheit hat noch zur Lösung der Probleme in unserer Region beitragen kann.” Kommentar Seite 2

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