Der Mineralölkonzern BP lagert sein Servicegeschäft nach Ungarn aus und will europaweit etwa 1400 Stellen streichen, 250 davon in Bochum. Dabei wird es wohl betriebsbedingte Kündigungen geben.

Bochum. Der Mineralölkonzern BP lagert sein Servicegeschäft nach Ungarn aus und will europaweit etwa 1400 Stellen streichen, 350 davon in Deutschland. Allein 250 Arbeitsplätze sollen am Standort Bochum wegfallen; von dort und Gelsenkirchen aus werden schwerpunktmäßig die deutschen Geschäfte geführt.

Der Konzern will in Budapest die zurzeit 90 in Europa verstreuten Serviceeinheiten zu einem „Business Service Center” (BSC) zusammenfassen. 30 Millionen Euro sollen damit pro Jahr eingespart werden. Uwe Franke, Chef der Deutschen BP, nennt als Gründe einen „starken Wettbewerbsdruck, schrumpfenden Markt, rückläufigen Absatz und gestiegene Kosten”.

Entlassungen möglich

Bochum wird wohl an betriebsbedingten Kündigungen nicht vorbeikommen, denn für Frühpensionierungen etwa seien nicht genügend ältere Mitarbeiter vorhanden. Der Arbeitsplatzabbau soll 2010 beginnen. Die Belegschaft ist am Montagvormittag informiert worden.

Betroffen sind überwiegend Arbeitsplätze in den Bereichen Finanzwesen, Kundenservice und Kraftstoffgeschäft. Der Personalabbau ist für den Betriebsrat nicht nachvollziehbar. „Wir erwarten, dass die Geschäftsführung mit uns eine lokale Alternative berät”, sagt Michael Flegel, Vorsitzender des europäischen Betriebsrats.