Essen. Auch der wohl letzte Rettungsversuch ist gescheitert: Nach einem Gespräch mit den Eigentümern der Hertie-Warenhäuser sehen die Bürgermeister der betroffenen Standorte keine Chance mehr für eine Fortführung der insolventen Kaufhauskette.
„Hertie ist tot”, sagte Günter Ditgens (CDU), der Bürgermeister von Wesseling, der die Rettungsbemühungen der Kommunen koordiniert hatte. „Ich bin maßlos enttäuscht”, erklärte er nach einem Gespräch mit den Immobilien-Eigentümern Dawnay Day und Mercatoria Acquisitions. Das Treffen wurde auf Bitten der Städte von der Deutschen Bank in Frankfurt moderiert.
Bei den noch geöffneten 54 Hertie-Filialen läuft der Ausverkauf. Vermutlich zwischen Ende Juli und Mitte August schließen die Häuser. Vor dem Treffen habe sie „ein Fünkchen Hoffnung” gehabt, sagte die Gelsenkirchener Bürgermeisterin Gabriele Preuß (SPD). Nun rechne sie fest mit dem Aus für den Hertie-Standort in Gelsenkirchen-Buer.
„In letzter Minute hätte es noch eine Rettung der 2700 Arbeitsplätze geben können”, sagte der Gesamtbetriebsratschef Bernd Horn. Er verwies auf das Interesse eines chinesischen Investors.
Knapp 50 kommunale Vertreter – auch aus Datteln, Hattingen, Velbert und Gladbeck – waren nach Frankfurt gereist. Sie zeigten sich besorgt, dass mit der Hertie-Pleite eine Verödung der Innenstädte droht. „Nun tritt der Plan B in Kraft”, erklärte Ditgens. Die Hertie-Immobilien sollen einzeln verkauft oder neu vermietet werden. Kommentar