Essen. Es geht derzeit drunter und drüber in der Autobranche - spätere Zwangsheirat nicht ausgeschlossen. Was mit vielen Hoffnungen beginnt, endete schon oft im Ölsumpf.

Hochzeiten im Himmel standen bislang unter keinem guten Stern, besonders bei Daimler. Schätzungsweise 40 Milliarden Euro hat den Konzern die nie wirklich vollzogene Ehe mit Chrysler und die Scheidung gekostet. Jetzt spricht Fiat-Lenker Sergio Marchionne wieder von himmlischen Verbindungen und meint die von ihm angestrebte Zwangsverheiratung von Opel mit dem Turiner Galan, der schon die verlassene Daimler-Gattin Chrysler gekauft hat. Einfühlsam und schlau ist das nicht gerade, Senior Maccaroni, oder?

Wer heiraten will, kann mit Mercedes-Hilfe doch noch dem Himmel ein Stück näher sein. Das Casino unter dem Dach des spektakulären Mercedes-Museums lässt sich über das Standesamt Stuttgart Bad Cannstatt als Trausaal mieten. Termine sind noch frei während der IAA, Nikolaus und kurzfristig Anfang Juni. Auch außerhalb der genannten Tage kann man rund um die Mercedes-Welt glückliches Paar spielen.

Die Vermählung von Porsche und Volkswagen, wie immer sie auch stattfinden wird, ist jetzt schon ein ganz schmutziges Ehedrama. Dabei hätte alles so schön sein können. Vor 40 Jahren erschien der VW-Porsche 914, ein gemeinhin kulturhistorisch unterschätztes Exemplar, und längst nicht so erfolglos, wie der Mittelmotor-Sportwagen lange Zeit gemacht wurde. Wenn man den Auguren trauen darf, soll es bald wieder einen VW-Porsche geben, billiger als der Boxster und vorrangig mit Vierzylindermotoren. Geschichte, sie wiederholt sich manchmal eben doch.