Essen. Die Herauslösung von „New Opel” aus dem Mutterkonzern General Motors macht wieder Schlagzeilen. GM fordert nach Medienberichten von möglichen Käufern eine Rückkaufoption für seine Anteile.
Gleichzeitig sprach Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) in den USA mit GM-Boss Fritz Henderson über eine möglichst schnelle Abwicklung des Vertrages mit Magna.
Der kanadisch-österreichische Zulieferer hat bereits einen Vorvertrag über seinen Einstieg bei New Opel unterzeichnet. Demnach behält GM 35 Prozent, Magna übernimmt 20 Prozent, 35 Prozent die russische Sberbank als Magna-Partner, zehn Prozent teilen sich Mitarbeiter und Opel-Händler in Europa.
Zurzeit verliert Opel täglich über drei Millionen Euro. An einer schnellen Neustrukturierung sind neben Opel auch die Ministerpräsidenten der Länder mit Opel-Standorten interessiert. Die Soforthilfe und die Bürgschaften des Bundes und der Länder belaufen sich auf eine Gesamthöhe von 4,5 Milliarden Euro. 150 Millionen Euro stammen davon aus Nordrhein-Westfalen.
Als wünschenswerten Zeitpunkt für eine Einigung mit Magna nannte Hessens Ministerpräsident Koch nach seinen gestrigen Gesprächen in den USA indirekt Ende August: „September ist schon herbstlich.”
Offensichtlich wird zwischen GM und Magna hart verhandelt. So berichtete die FAZ von der GM-Forderung auf eine Option zum Rückkauf von New Opel. „Der Amerikaner legt gerne den Colt auf den Tisch, hat aber nur Platzpatronen drin”, hieß es dazu bei GM Europe. Auch bei Magna hält man die angeblich nur am Rande des Verhandlungspokers geäußerte Drohgebärde für substanzlos, weil sich andernfalls kein Investor bei Opel engagieren würde.