Essen. Vor schlechtem Wetter ist auch der optimal vorbereitete Urlauber nicht gefeit. Wer die schönsten Wochen des Jahres aber etwas unbeschwerter genießen will, kann Vorsorge treffen. Hier gibt es nicht nur Tipps für einen guten Versicherungsschutz, sondern auch Neues zu Handy-Tarifen im Ausland.

Krankenversicherung

Schon ab sechs Euro pro Jahr können Auslandsreisende eine zusätzliche Krankenversicherung abschließen. Achtung: Die Verträge verlängern sich automatisch. Wer nicht regelmäßig die deutschen Grenzen verlässt, sollte rechtzeitig kündigen.

Die Stiftung Warentest hat im Frühjahr 38 weltweit geltende Auslandsreise-Krankentarife getestet. Sie kam zu dem Schluss, dass sich die Konditionen der Anbieter in den vorigen Jahren deutlich verbessert hätten. Laut Finanztest bietet die Debeka „sehr gute Bedingungen zu günstigem Preis”. Unabhängig vom Alter sind Einzelpersonen hier schon für sechs Euro versichert. Die Huk24 versichert die Familie für 14,50 Euro. Einige Firmen verlangen einen Alterszuschlag spätestens ab dem 70. Lebensjahr.

Wer Wert legt auf Krankenrücktransport, bestimmte medizinische Voraussetzungen oder Reisen in Krisengebiete, sollte genau hinschauen. Denn das Leistungsspektrum der Anbieter unterscheidet sich zum Teil erheblich.

Reise-Rücktritt

Der Urlaub ist längst gebucht, doch dann kommt etwas dazwischen. Die Stornogebühren können empfindlich hoch ausfallen. Dagegen schützen Reiserücktrittskosten-Versicherungen – allerdings nur begrenzt. Die Zeitschrift Finanztest nahm 42 Einzel- und Jahresverträge von neun Anbietern unter die Lupe. „Gut” schnitt dabei aber nur ein Viertel ab. Dazu gehören laut den Experten Elvia, Hanse-Merkur und Würzburger, die über den Grundschutz hinaus gehen. Der ADAC schnitt dagegen nur mit „ausreichend” ab.

Der Preis der Police hängt vom Wert der Reise ab. Für ein 1500-Euro-Arrangement werden bei den „guten” Anbietern 50 bis 60 Euro für die Rücktritts-Versicherung fällig. Manche Kreditkarten-Herausgeber werben damit, dass in ihren Leistungspaketen die Reiserücktritts-Versicherung inbegriffen sei. Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale NRW rät allerdings zur Vorsicht: „Häufig greift der Versicherungsschutz nur, wenn die Reise auch mit der Kreditkarte bezahlt wurde.” Die Kunden fordert sie auf, die Konditionen genau zu prüfen.

Gepäck-Versicherung

Wer sein Gepäck im Urlaub vor Diebstahl im Hotelzimmer oder Ferienhaus absichern will, braucht nicht unbedingt eine Reisegepäckversicherung. „Oft deckt auch die Hausratversicherung Schäden aus Einbrüchen in der Unterkunft ab”, so die Verbraucherzentrale NRW. Policen, die nach 1992 abgeschlossen wurden, schließen Reisegepäck und Wertsachen oft ein. Das sollte vor Reiseantritt aber geprüft werden. Aufgepasst: Der Versicherungsschutz gilt nicht für Opfer, die auf der Straße oder im Restaurant bestohlen werden. Probleme haben oft auch Wohnmobil-Besitzer.

Handys im EU-Ausland

Wer gut am europäischen Urlaubsort angekommen ist und die Lieben in Deutschland per Handy anruft, spart ab sofort drei Cent pro Minute. Innerhalb der Europäischen Union werden die Mobilfunk-Gebühren stufenweise vereinheitlicht. Die Handy-Minute kostet seit gestern 51 Cent. Aus Deutschland eingehende Anrufe wurden ebenfalls um drei Cent günstiger und kosten jetzt 19 Cent pro Minute. Wer seine Urlaubsbotschaft per SMS aus einem EU-Staat in heimische Gefilde verschickt, zahlt 13 Cent.

Surfen im Internet per Handy und Foto-Versand per MMS bleibt kostspielig. Laut Experten verlangen einige Netzbetreiber pro übertragenem Megabyte Daten aus dem Netz mehr als zwölf Euro. Wer etliche Seiten hintereinander anklickt, sei rasch mehrere hundert Euro los. Eine MMS-Nachricht kostet einen Euro.

Verbraucherschützer raten Urlaubern, die ihre Verbindungen zum Internet per Handy herstellen, im Ausland eine Guthaben-Karte örtlicher Anbieter zu kaufen oder die Optionstarife deutscher Provider zu buchen.