Bochum. Nur noch der Opel Zafira hat in den Zukunftsplänen des Bochumer Werkes einen Platz - der neue Astra soll dort nicht gebaut werden. Nun beginnt ausgerechnet mitten in der Krise der Verteilungskampf zwischen den deutschen Fertigungsstätten.
Das Opel-Werk in Bochum wird den neuen Astra nicht produzieren. In den Zukunftsplänen für die europäischen General-Motors-Tochter seien dafür die Werke im englischen Ellesmere Port und im polnischen Gliwice vorgesehen.
Auch das Werk in Rüsselsheim, dem eine Unterauslastung von bis zu 80.000 Autos im Jahr durch den Wegfall der Fertigung für die schwedische General-Motors-Tochter Saab droht, ist nicht als Fertigungsstandort für den Astra vorgesehen, heißt es in Unternehmenskreisen.
Einenkel pocht auf Zusage
Damit bliebe für Opel in Bochum allein die Fertigung des Modells Zafira in einer Größenordnung von 180.000 Stück. Bislang wurde hier das Kombimodell des Astra gebaut. Dagegen wehrt sich der Betriebsratschef Reiner Einenkel unter Verweis auf eine Zusage für den neuen Astra, dessen Kombimodell wie beim größeren Insignia „Sports Tourer” anstelle von „Caravan” heißen wird. Damit ist mitten in der Krise ein Verteilungskampf zwischen den beiden wichtigsten deutschen Werken ausgebrochen.
Auch das Stammwerk Rüsselsheim ist davon betroffen, dass frühere Zusagen – dem Werk war die Produktion von 293 000 Autos zugesagt – nicht einzuhalten sind. Für Opel Bochum gab es sogar den inzwischen abgelehnten Plan, das Werk komplett zu schließen – und die Zafira-Fertigung nach Rüsselsheim zu verlegen. „Das werden wir nie akzeptieren”, sagte Konzernbetriebsratschef Klaus Franz.
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