Essen. Den Energiekonzern RWE berät Joschka Fischer schon, nun heuert er angeblich auch beim Autobauer BMW an. Eine Nachhaltigkeitsstrategie soll er entwickeln, schreibt der "Spiegel". Aus dem selbst ernannten „letzten Live-Rock 'n' Roller der deutschen Politik” ist ein Unternehmensberater geworden.
Als Vorkämpfer der Studentenbewegung wollte Joschka Fischer noch die Welt von unten verändern. In den 70ern soll er sich bei Opel in Rüsselsheim einen Fließbandjob gesucht haben, um die Arbeiter zu politisieren und für die Revolution zu gewinnen. Jetzt reformiert Fischer die Autoindustrie lieber von oben. Der einstige Vizekanzler der rot-grünen Regierung heuert angeblich beim Autobauer BMW an. Seine Beratungsfirma namens Joschka Fischer & Co. soll Denkanstöße für mehr Öko im Auto geben.
Zweifellos kann die deutsche Autoindustrie ein wenig Nachhilfe im Fach Klimaschutz gebrauchen. Und an Sendungsbewusstsein hat es dem selbst ernannten „letzten Live-Rock 'n' Roller der deutschen Politik” ohnehin nie gemangelt. Mögen Weggefährten doch darüber lästern, dass der Ober-Realo neben der Tätigkeit für den Energiekonzern RWE und das Gaspipeline-Projekt Nabucco nun einen weiteren lukrativen Lobbyjob hat.
Jedenfalls braucht es nicht viel Fantasie, sich den Grünen in einem Seminar für Manager als selbstgewissen Lehrmeister vorzustellen. Fischers Marsch durch die Institutionen geht weiter.