Fußball-Trainer gelten als schnell verderbliche Ware. Ihr Haltbarkeits-Dauer überschreitet selten ein Jahr...

Gelegentlich ist ihre Zeit gar schon nach zwei Monaten abgelaufen. In solchen Fällen erfolgtreflexartig der Hinweis, Trainer seien in dieser Branche nun einmal das schwächste einer Kette.

Doch diese Argumentation lässt sich nicht länger halten. Nach Felix Magath (von Wolfsburg nach Schalke) und Martin Jol (von Hamburg nach Amsterdam) hat nun Christoph Daum – der, der um ein Haar Bundestrainer geworden wäre – seinem Arbeitgeber (1. FC Köln) eine Nase gedreht und sich trotz bestehenden Vertrages Richtung Istanbul verabschiedet – aus einer Position der Stärke heraus.

Mag dies auch noch kein neuer Trend sein – das Verhaltensmuster der drei renommierten Fußball-Lehrer zeigt jedoch allemal, dass sie von ihren Spielern gelernt haben. Seit dem Bosman-Urteil, das die Risiken bei einem Vertragsabschluss einseitig zu Lasten der Vereine veränderte, sitzen die Kicker bekanntlich am längeren Hebel: Sie verfügen über eine hohes Erpressungspotenzial, das sie konsequent zu nutzen wissen.

Die Aussicht, künftig auch von den Trainern an der Nase herumgeführt zu werden, macht die Arbeit für die Klub-Verantwortlichen nicht leichter.