Essen. Das Trainer-Karussell kommt enorm in Bewegung. Überraschend auch durch Christoph Daums Kündigung in Köln.

Zum Glück erfreut sich Christoph Daum offenbar bester Gesundheit. Dadurch ist der Fußball-Welt erspart geblieben, womöglich wieder auf einer Krankenhaus-Pressekonferenz über die Zukunftspläne des Trainers informiert zu werden. Diesmal überließ er es dem 1. FC Köln, per schnöder Pressemitteilung seinen Abgang zu verkünden. Dem 55-Jährigen, der Spieler über Glasscherben laufen ließ und sich selbst darin übte, Fettnäpfe zu treffen, jetzt Stillosigkeit vorzuwerfen, wäre verfehlt. Wer sich – wie der FC – vor lauter Unterwürfigkeit vom vermeintlichen „Messias” Ausstiegsklauseln in Verträge diktieren lässt, darf sich nicht wundern, wenn diese Option auch gezogen wird.

Glaubt man diversen Medienkommentaren, hat Daum den Mammon aus der Türkei seiner „großen Liebe 1. FC Köln” vorgezogen. Größeren Unfug hat man selten gelesen.

Lassen wir sein Privatleben außen vor – was seinen Job betrifft, hat Daum immer nur Daum interessiert. Und um ein Haar wäre er sogar Bundestrainer geworden. Auf seinen Vorteil aus zu sein, ist ja auch okay. Nur sollte man uns mit lächerlichen Liebeserklärungen nach dem Motto verschonen: „Ein Teil meines Herzens wird immer in Köln bleiben.”

Was alleine bleibt, ist die Erkenntnis, dass Daum – mag seine Kompetenz auch zunehmend kritisch gesehen werden – nach wie vor ein feines Näschen dafür hat, den Zeitpunkt zu erkennen, an dem er nur noch verlieren kann. Mit einem solchen Riecher steht man auch finanziell stets als Gewinner da. Ob dieses Verhalten auf Dauer gesund ist, ist eine andere Frage.