Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick hofft weiterhin auf eine Staatsbürgschaft. Wirtschaftsprüfer von Pricewaterhouse-Coopers sind zu dem Schluss gekommen, dass eine Bürgschaft mit erheblichen Risiken verbunden ist.
Berlin. Der Touristik- und Kaufhauskonzern Arcandor hofft weiterhin auf Staatshilfe. Nach einem Gespräch mit dem Bürgschaftsausschuss in Berlin sprach Vorstandschef Karl-Gerhard Eick von konstruktiven Gesprächen. Sie sollen in der kommenden Woche fortgesetzt werden. Karstadt erfülle die harten Kriterien für Garantien aus dem Rettungsfonds für Unternehmen.
Das sehen die für den Bund in Sachen Staatshilfen tätigen Wirtschaftsprüfer von Pricewaterhouse-Coopers (PwC) offenbar anders. Wie das Wirtschaftsportal „manager-magazin.de” unter Berufung auf Arcandor-Kreise meldete, kommt PwC zu dem Schluss, dass eine Bürgschaft mit erheblichen Risiken verbunden sei. Der Konzern verfüge mittlerweile praktisch über keine freie Substanz mehr.
Arcandor braucht dringend eine Bürgschaft über 650 Millionen Euro sowie ein Darlehen der bundeseigenen Bank KfW über 200 Millionen Euro. Denn am 12. Juni werden vorhandene Kredite in Höhe von 650 Millionen Euro fällig. Ohne öffentliche Unterstützung droht Karstadt die Insolvenz.
Über mögliche Bürgschaften wollen Bund und Länder Anfang Juni entscheiden. Es ist umstritten, ob der für Opfer der Finanzkrise gedachte Rettungsschirm auch für Arcandor aufgespannt werden kann, weil der Konzern schon länger in der Krise steckt.