Dass die Abwrackprämie zu Betügereien führt, kann niemanden überraschen.

Die Abwrackprämie gehört zu den unsinnigsten Förderprogrammen, die sich eine deutsche Regierung je ausgedacht hat. Sie bevorzugt Einzelne auf Kosten anderer, sie ist weder ökonomisch noch ökologisch nachhaltig, sie propagiert eine abenteuerliche Wegwerflogik, eine gesteuerte Vernichtung von Werten, die weder einer volkswirtschaftlichen noch einer ethischen Bewertung Stand halten kann.

Deutschland hat beim Export von über 500 000 seiner haltbaren Gebrauchtautos 2006 sechs Milliarden erlöst. Und jetzt verpulvert der Staat 1,5 Milliarden, um einen Teil der Exporte Richtung Schrottplatz zu lenken? Damit ein neun Jahre alter Golf gegen einen neuen ausgetauscht wird, der keinen Liter weniger verbraucht, dessen Herstellung aber ein Mehrfaches an CO2 verursacht hat, als er jährlich auf der Straße abgibt?

Wer auf Schrottplätze geht, sieht, dass manchen Autobesitzern die Prämie die Sinne vernebelt haben muss: Da stehen teils tadellose Modelle. Dass das zu Betrügereien verleitet und Autos in Afrika statt in der Presse landen, ist nicht entschuldbar, aber verständlich. Nicht einmal die sichere Entsorgung hat die Regierung ja unter Kontrolle.