Olafur Eliasson hat schon Flüsse gefärbt und Ventilatoren kreisen lassen

Der 42-jährige Däne mit isländischen Wurzeln gilt als einer der bedeutendsten Installationskünstler der Gegenwart. Jedenfalls ist er einer der rastlosesten: Allein im vergangenen Jahr hatte er 21 Ausstellungen. Im Übrigen beherrscht er durchaus die Kunst der Selbstdarstellung.

Eliassons Liebe gilt den künstlich gebauten Naturereignissen und dem Illusionen produzierenden Auge. 1998 färbte er Flüsse in Stockholm, Bremen und Los Angeles grün und erklärte die Reaktion der überraschten Bewohner zu einem Teil des Kunstwerks. In der Londoner Tate ließ er 2003 eine riesige Sonne aufgehen, darunter waberte Nebel; zwei Millionen Besucher kamen zu diesem "Weather Project". Sie genossen es auf dem Boden: liegend. Für eins seiner frühen Werke ließ Eliasson einen Ventilator am Kabel kreisen, für BMW konstruierte er ein "Art Car", das statt der Karosserie eine Gitterschale aus Eis umgab, darin glühte ein gelbes Licht.

An den New York City Waterfalls arbeitete Eliasson zwei Jahre lang, 220 Ingenieure, Taucher, Gerüstbauer, Umweltexperten und Wissenschaftler waren beteiligt. Anders als Christo, der die 20 Mio für "The Gates" selbst aufbringen musste, wurde Olafur Eliasson vom gemeinnützigen Public Art Fund unterstützt, der bei Sponsoren die nötigen 15,5 Mio Dollar sammelte. Der Großteil kam mit 13,5 Mio vom Finanz- und Medienkonzern des New Yorker Bürgermeisters Michael Bloomberg. Der verspricht sich, dass er durch Wasserfall-Tourismus erheblich mehr wieder einnimmt: 55 Millionen. Christos 7500 Tore im Central Park brachten seinerzeit geschätzte 254 Mio Dollar.

Die vier Wasserfälle sind am Pier auf der Seite von Manhattan, am östlichen Pylon unter der Brooklyn-Bridge, vor der Uferpromenade von Brooklyn Heights und vor Governors Island. Sie sind bis zum 13. Oktober von morgens 7 bis 22 Uhr in Betrieb, nachts werden sie angestrahlt.