Bund und Länder richten sich auf eine anhaltende Terror-Bedrohung, globale Epidemien und wachsende Gefahren durch den Klimawandel ein

Bonn. Bund und Länder richten sich auf eine anhaltende Terror-Bedrohung, globale Epidemien und wachsende Gefahren durch den Klimawandel ein. Sie wollen deshalb massiv den Bevölkerungsschutz verstärken. Er erwarte „neue Herausforderungen”, sagte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Christoph Unger, der WAZ.

Zu den Maßnahmen gehört nach Ungers Angaben, dass jede Großstadt und jeder Landkreis in Nordrhein-Westfalen Fahrzeuge zur Eindämmung der Folgen eines atomaren, biologischen oder chemischen Angriffs erhält – darunter Technik zur Analyse und zur Entseuchung.

„Schmutzige Bombe”

In Dortmund und Köln werden zwei von bundesweit sieben Spezialeinheiten stationiert, die im Fall eines industriellen Chemieunfalls vorbeugen. Unter anderem erkennen und analysieren sie eine heranziehende Giftwolke bereits auf große Entfernung.

Beschafft werden überdies mehrere „Medizinische Task Forces” (MTF), die bei Katastrophen oder Epidemien zum Einsatz kommen. 5000 neue Hilfs- und Spezialfahrzeuge stehen insgesamt auf der Einkaufsliste des Staates.

Vier Bundesländer, darunter NRW, beteiligen sich im Januar 2010 an der mehrtätigen Großübung Lükex. Das Übungsszenario: Die Explosion eines radioaktiv verseuchter Sprengsatzes, der „schmutzigen Bombe”. Trainiert wird dann das Verhalten von Behörden und Sicherheitskräften nach einem Terrorangriff, Entseuchungsaktionen und der Umgang mit der Frage: Wie informieren wir die Bevölkerung?