Papst Benedikt XVI. hat gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Ausübung der Homosexualität, erstmals aber auch Geschlechterumwandlung scharf verurteilt. Er tat dies in einer Grundsatzrede vor der römischen Kurie, dem Vatikan-Verwaltungsapparat.

Die Kirche müsse auch den Menschen vor der Selbstzerstörung schützen. Es sei keine "altmodische Metaphysik", wenn sie von der Natur des Menschen als Mann und Frau spreche und davon, dass diese Ordnung respektiert werden müsse. Der Papst weiter: "Was häufig mit dem Wort Gender gesagt und gemeint wird, läuft letztlich auf eine Selbstemanzipation des Menschen von der Schöpfung und vom Schöpfer hinaus. Der Mensch will sich selber erschaffen und ausschließlich und allein sich selber um das kümmern, was ihn betrifft." Damit werde das Werk Gottes zerstört.Deshalb sei nicht nur Schutz der Regenwälder, sondern auch eine "Ökologie des Menschen" notwendig.

Italienische Homosexuellen-Vereinigungen protestierten heftig gegen diese Papstworte. Sie hoben hervor, dass die katholische Kirche immer häufiger das Thema aufgreife und ihre Mitglieder dadurch zusehends diskriminiert würden. Erst kürzlich hatte sich der Vatikan entschieden gegen eine EU-Inititative zugunsten der Aufhebung der Strafbarkeit von Homosexualität auf der Welt gewandt. Das sei eine politische Erklärung, so UN-Vertreter Erzbischof Celestino Migliore:"Länder, die die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Personen nicht anerkennen, könnten unter Druck gesetzt werden`. Laut katholischer Lehre sind Schwule und Lesben nur dann nicht "in Sünde", wenn sie enthaltsam leben.