Gottseidank blieb Gottschalk der Boss. Seine Co-Moderatorin Michelle Hunziker lächelte nur am Rande der Show.

Am Schluss, welch symbolischer Akt, hatte Michelle Hunziker ihre Wette verloren. Endlich brauchte sie mal nicht „Suuuupeeeerrrrr” zu jubeln, sondern durfte sich mit Schmollmund eine Büchse vom Kopf schießen lassen.

Nicht dass die neue Co-Moderatorin (früher hieß das „charmante Assistentin”) bei „Wetten, dass . . . ?” gestört hätte. Immerhin ist so was Blondes auf hohen Schuhen ein Hingucker. Bei derartig gut verteilten Proportionen muss man schon richtig dumm daneben greifen, um voll zu floppen. Hat sie nicht. Sie hat sogar manchmal für ein bisschen gute Laune gesorgt, die aber stets das Flair eines Kinderfests verströmte. Man war also froh, dass die Dame nicht zu oft auf der Bildfläche erschien.

Hunziker ist mehr Motivationstrainerin als Moderatorin. Für eine der erfolgreichsten Samstagabend-Shows (11,29 Millionen Zuschauer) hat sie trotz hinreißendem weißen Kleidchen nicht das Zeug.

Jetzt endlich weiß man, dass die Spekulation, ob die 32-jährige Schweizerin möglicherweise Gottschalk beerben könnte, ein Witz gewesen sein muss. Denn die Vorstellung, mit den schmalen Ausdrucksformen auf die prominenten Sofa-Eitelkeiten los gelassen zu werden, kann nur Mitleid erzeugen.

Das ist eben so einfach nicht: Einer berufsbetroffenen Ferres das Wort abzuschneiden, ohne dass sie beleidigt ist – Gottschalk schafft das. Auch wenn seine Qualitäten immer wieder als Larifari abgetan werden: Er hat sich als guter Bekannter bei Millionen unersetzlich gemacht. Nur bei ihm können die Leute darüber lachen, wenn Männer wetten, Frauen am Geruch ihrer Gummistiefel zu erkennen. Bei ihm schaltet man nicht ab, wenn einer Briefmarken am Speichelfaden transportiert. Gottschalk hielt es sogar aus, dass Whitney Houston, die fast bemitleidenswert schlecht sang und kränklich aussah, sich im Gespräch einfach wegdrehte. Frauen dürfen bei ihm vieles. Was, siehe Hunziker, hoffentlich Grenzen kennt.