Bottrop. 10 000 Bottroper Knappschafts-Versicherte können nun auf ihre elektronische Patientenakte zugreifen. Für ein dreijähriges Pilotprojekt haben sie neue Patientenkarten als Schlüssel zu den Daten erhalten.

Und weil Gesundheitspolitiker bundesweit die Einführung dieser Akte fordern, war der Start der Gesundheitsministerin Ulla Schmidt am Montag einen Besuch in Bottrop wert. Die Teilnehmer gehören bundesweit zu den ersten Versicherten, deren Krankengeschichte abrufbar im Netz gespeichert ist und mit ihrer Erlaubnis von behandelnden Ärzten frei geschaltet werden kann.

Zukünftig kommen Patienten nun mit ihrer Gesundheitskarte zu einem der 50 beteiligten Ärzte und erteilen mit einer PIN-Eingabe die Freigabe ihrer Patientenakte. Der Arzt wiederum muss sich mit seinem Heilberufsausweis im System anmelden. Dabei müssen die Ärzte ihr vorhandenes EDV-System gar nicht aufgeben, sondern es wird mit dem Groß-Netz verbunden.

Sorge um den Datenschutz und die Mehrbelastung der Ärzte wird von Kritikern ins Feld geführt. Den Datenschutz sichert der Knappschafts-Partner T-Systems zu. Und Knackpunkte wie zeitaufwändige Anmeldeverfahren, vergessene PIN-Nummer etc. sollen im Praxistest gelöst werden.