Düsseldorf. Die Metro AG bescheinigt ihren Kaufhof-Filialen eine „robuste Geschäftsentwicklung”. Trotzdem will der Handelskonzern auch den Mülheimer Kaufhof schließen. Vorstandvorsitzender Eckhard Cordes bekräftigte indes das Metro-Interesse an einigen Karstadt-Filialen.
Die 113 Galeria-Kaufhof-Häuser in über 80 deutschen Städten machten nach Angaben der Konzernmutter Metro im ersten Halbjahr 2009 einen Umsatz von 1,423 Milliarden Euro – 2,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit musste Kaufhof Einbußen hinnehmen, die auf dem Niveau des Einzelhandels liegen. Und: „In Deutschland entwickelte sich Galeria Kaufhof besser als der Textilmarkt”, sagte Metro-Chef Eckhard Cordes am Montag in Düsseldorf.
Cordes: "Wissen ja nicht, wer noch Interesse an Karstadt hat"
2010 will Kaufhof vier Filialen schließen – unter anderem in Mülheim und Krefeld. Ob und wie viele weitere Häuser vor dem Aus stehen, macht Metro-Finanzvorstand Thomas Unger auch von der Zukunft der insolventen Karstadt-Kette abhängig. In vielen Städten treten Kaufhof und Karstadt als Wettbewerber gegeneinander an. „Wenn wir allein bleiben, werden wir mehr schließen”, so Unger.
Vorstandsvorsitzender Cordes hatte zuvor noch einmal unterstrichen, dass Metro an einigen Karstadt-Filialen interessiert sei. Cordes: „Die Kombination macht Sinn. Aber nicht um jeden Preis. Wir wissen ja nicht, wer noch Interesse an Karstadt hat.” Der Metro-Chef rechnet damit, dass Ende August Klarheit herrschen wird, „ob sich uns ein attraktives Fenster bietet”. Er betonte aber auch: „Wir brauchen Karstadt nicht.”
Saturn und Media-Markt wachsen
Trotz Krise setzte die Metro-Gruppe im ersten Halbjahr weltweit 30,5 Milliarden Euro um. Das sind 3,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Ausland litt der Handelsriese unter Währungsschwankungen. Ohne diese Effekte stieg der Metro-Umsatz um 0,5 Prozent. „Wir haben in vielen Ländern Marktanteile gewonnen”, so Konzernchef Cordes.
Auch in der Krise wollen die Düsseldorfer wachsen: In diesem Jahr eröffneten sie 30 Filialen, 50 sollen bis Dezember hinzukommen. Einen Metro-Großhandel gibt es ab September auch in Kasachstan. In Paris und Shanghai sind Media-Märkte/Saturn-Filialen geplant. Die beiden Elektrofachmärkte legten im ersten Halbjahr deutschlandweit um 5,8 Prozent beim Umsatz zu.