Es wird spannend: Die erste öffentliche Stromtanke in NRW hat eröffnet. Zigaretten und Bier gibt es aber nicht.

Man kann nicht sagen, dass Stromtankstellen aus dem Boden schießen. In Mülheim beim ADAC an der Mellinghofer Straße steht jetzt die erste öffentlich zugängliche in NRW (Bilder: Roy Glisson). Der Strommulti RWE verschenkt dort den Strom übrigens. Bei 249 offiziell beim Kraftbundesamt am ersten Januar registrierten Stromautos in NRW (und 1452 in Deutschland) hält sich das betriebswirtschaftliche Risiko in Grenzen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, wo bis 2020 die angepeilten eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland herkommen sollen. Auf die Zahl beruft sich auch NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben, wenn sie eine Viertelmillion davon für ihr Bundesland beschwört. Da halte ich jede Wette dagegen. Bislang gibt es noch kein einziges in Großserie gefertigtes Elektroauto. Und wenn der Ampera tatsächlich produziert wird, dann reden wir hier von 10.000 Stück im Jahr. Daimler und BMW werden ihre Batteriautos auch erst einmal in limitierter Auflage erscheinen lassen. In den nächsten elf Jahren werden wahrtscheinlich auf der Welt vielleicht mehr als eine Millionen Batterieautos gebaut. Zum Vergleich: Keine zwei Millionen Hybride sind seit dem Erscheinen des Pioniers Toyota Prius auf die Räder gestellt worden.

Bei einem Verbrauch eines Elektro-Pkw von 20 bis 25 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer und einem Strompreis von 20 Cent pro kWh kostet Stromfahren übrigens etwa vier bis fünf Euro pro 100 km. Es ist damit übrigens nur deshalb relativ billig, weil Sprit mit Mineralölsteuer belastet wird: 65 Cent bei Benzin und 47 Cent bei Diesel.

Wie lange wird also der Staat zuschauen, dass Stromer umsonst tanken? Vielleicht etwas länger als das RWE.

Das RWE kooperiert ja bekanntlich mit Daimler und lässt Elektro-Smarts rollen. Damit sie auch das richtige Kennzeichen tragen, hat man sie über einen Händler in Regensburg zugelassen.