Antalya. Nach dem Tod von drei deutschen Schülern an der türkischen Riviera beginnt nun die juristische Aufarbeitung der Ereignisse. Die Staatsanwaltschaft will 13 Beschuldigte vor Gericht bringen. Sie sollen an der Herstellung und dem Verkauf des gepanschten Alkohols beteiligt gewesen sein.
Auf ein paar unbeschwerte Tage freuten sich die elf Schülerinnen und Schüler einer Lübecker Berufsschule. Ihre Klassenfahrt Ende März dieses Jahres führte ins Hotel Anatolia Beach nach Kemer an der türkischen Riviera. Doch für drei Jungen endete die Reise tödlich: Nach dem Genuss von gepanschtem Wodka starb ein 21-jähriger Schüler noch im Hotel. Zwei seiner Klassenkameraden, 17 und 19 Jahre alt, wurden zwar noch mit einem Ambulanzflugzeug nach Deutschland gebracht. Aber nachdem sie eine Woche in der Lübecker Uniklinik im Koma gelegen hatten, starben auch sie. Die Diagnose: Methanolvergiftung.
Acht Monate später beginnt nun in der Türkei die juristische Aufarbeitung der Ereignisse. Die Staatsanwaltschaft von Antalya will 13 Beschuldigte vor Gericht bringen. Sie sollen an der Herstellung und dem Verkauf des gepanschten Alkohols beteiligt gewesen sein und müssen sich nun wegen Totschlags verantworten. Ihr Prozess soll am 26. Januar beginnen. Bei einem Schuldspruch drohen den Angeklagten Haftstrafen zwischen fünf und 20 Jahren.